Der Konzern Aldi-Süd hat bei der Stadt Bergisch Gladbach einen Bauantrag eingereicht. Die Eröffnung ist für 2024 geplant.
Bergisch GladbachIn Heidkamp entsteht ein neuer Supermarkt
Stillstand nach der Schließung des Edeka im Stadtteil Herkenrath, aber Bewegung im Stadtteil Heidkamp: Hier wird es bald wieder einen Supermarkt geben. Der Lebensmittelkonzern Aldi-Süd hat jetzt bei der Stadt Bergisch Gladbach den Bauantrag eingereicht.
Seit der Vorgängermarkt an der Bensberger Straße vor fünf Jahren geschlossen hat, fehlte in Heidkamp ein Geschäft für den täglichen Bedarf. Aldi-Süd kündigt an, bereits im Herbst mit den Abbrucharbeiten auf dem zentral im Stadtteil gelegenen Gelände zu beginnen.
Bürgermeister Frank Stein (SPD) und der zuständige Dezernent für Stadtentwicklung Ragnar Migenda (Bündnis 90/Die Grünen) seien hoch erfreut, dass nun die ersten Schritte zur Umsetzung eines neuen Nahversorgungszentrums folgen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Das Bauvorhaben wird seitens der Stadtspitze als „innovativ und identitätsstiftend“ beschrieben. Im Planungsamt ist das Bauvorhaben eines derjenigen, die priorisiert verfolgt werden.
Sorgen im Stadtteil um die Nahversorgung
Die Botschaft, dass die Lücke auf der zentralen Bensberger Straße wieder geschlossen wird, werden viele Heidkamper begrüßen. Sie warten schon lange darauf und machten sich Sorgen um ihre Nahversorgung. Der neue Aldi-Markt wird etwa 1130 bis 1160 Quadratmeter Einkaufsfläche bieten, berichtete ein Sprecher der Aldi-Süd Immobilienverwaltungs-GmbH im Juni auf Anfrage dieser Zeitung.
An gleicher Stelle entstehen 18 Wohnungen, mit Größen von etwa 40 bis 85 Quadratmetern. Oberirdisch zu parken, wird nicht mehr möglich sein. Dafür entsteht eine Tiefgarage mit 90 Stellplätzen.
Das Gebäude der alten Molkerei und Milchsammelstelle – es stammt aus den 1930er Jahren- wird abgebrochen, wieder neu aufgebaut und dabei in leicht veränderter Lage und Kubatur in den Komplex integriert.
Altes und Neues verbindet sich
Wegen einer Erhaltungssatzung, die an dieser Stelle für die frühere Milchsammelstelle, Heidkamper Pfarrkirche St. Joseph und Märchensiedlung (Rheinisch-Bergische Siedlungsgenossenschaft) gilt, hatten sich Stadt und Konzern auf diese Vorgehensweise geeinigt. Die notwendige Zustimmung erfolgte 2022 im Planungsausschuss.
So verbindet sich Altes und Neues. Einige historische Dinge wie etwa die hölzerne Eingangstür könnten im Molkerei-Neubau übernommen werden, hieß es im Jahr 2022. Das Verfahren ist ziemlich einmalig. Das Originalgebäude stammt aus den 1930er Jahren als Ableger der Molkereigenossenschaft in Lindlar-Hommerich. Ältere Heidkamper erinnern sich noch an den Betrieb der Einrichtung.
Andere Mieter sind längst ausgezogen
Vor der Schließung hatte es im Gebäude einen „Netto“ beziehungsweise „Plus“-Discounter gegeben. Auch einige Mieter gab es, etwa die Caritas. Sie haben vor längerer Zeit das Gebäude verlassen und andere Büros bezogen. Aktuell ist die Milchsammelstelle eingezäunt, auf dem Parkplatz standen zuletzt einige Lieferfahrzeuge der Post.
Die Planungsabteilung von Aldi hat die Stadt darüber informiert, dass ab Herbst mit den Abrissarbeiten zu rechnen sei. Parallel könne laut Stadtverwaltung das Baugenehmigungsverfahren gestartet werden. Bisher war es da Ziel des Investors, den Markt 2024 zu eröffnen. Allerdings unter der Einschränkung, dass zeitliche Prognosen nur schwer möglich seien aufgrund schwankender Verfügbarkeit von Baustoffen und knappen Kapazitäten beim Handwerk.