Bergisch Gladbach – Nach einem Jahr Amtszeit fiel am Sonntagnachmittag die Klappe für das Gladbacher Kinderdreigestirn der vergangenen Session. Jungfrau Marie, Prinz Henri und Bauer Moritz machten Platz für ihre Nachfolger, die im Ratssaal in Bensberg vom Festkomitee Bensberger Karneval vorgestellt wurden. In der neuen Session 2019/2020 regieren nun Jungfrau Elisabeth, Prinz Jonas und Bauer Jannis, die sich zwar noch an den Trubel um ihre Person gewöhnen müssen, aber eine souveräne Vorstellung auf der Bühne hinlegten.
In diesem Jahr streckte sich die Veranstaltung, denn auch die Organisatoren, die stets für die Vorstellung des Kinderdreigestirns sorgen, haben etwas zu feiern: 50 Jahre Festkomitee Bensberger Karneval, das seit 1971 diesen Namen trägt, jedoch schon zwei Jahre vorher unter dem Namen Interessengemeinschaft Bensberger Karneval gegründet wurde.
Ehrungen und Gardetanzgruppen
Auch der Rathaussturm und der Bensberger Karnevalszug gehen jedes Jahr auf die Narrenkappe des Festkomitees. Die fünf Traditionsgesellschaften (Fidele Böschjonge, Große Bensberger, Bensberger Garde Schwarz-Weiß , Kurfürstliche Schlossgarde, Bensberger Carnevals Company) durften auf der Bühne nicht fehlen und repräsentierten ihre Vereine mit schwenkenden Fahnen. „Nur wenn wir zusammenhalten, können wir in dieser Stadt was bewegen“, betonte der Präsident des Festkomitees, Gerd Breidenbach. Danach wurden Ehrungen vorgenommen und das Komitee erhielt einen Gutschein über 250 Euro als Dank für die Kinder- und Jugendförderung vom Regionalverband Bund Deutscher Karneval.
Die Gardetanzgruppen verschiedener Vereine zeigten schon einmal ihre Kondition für die kommenden vier Monate sowie ihre neu einstudierten Tänze und unterstützten das Kinderdreigestirn auf der Bühne. Dann wurde es ernst: Das scheidende Kinderdreigestirn betrat ein letztes Mal die Bühne, sang zum letzten Mal das für das Trio geschriebene Sessionslied „Hurra, hurra, der Fasteleer ist da“ und bedankte sich mit einem Gedicht für alles, was Jungfrau Marie, Prinz Henri und Bauer Moritz erleben durften.
Abschied
Anschließend wurde es still im Saal, denn die Zeit des Abschieds war gekommen und die Gesichter, die eine ganze Session geprägt haben und jedem Gladbacher Jecken vertraut geworden sind, verließen die Bühne. Die neuen Tollitäten, Elisabeth, Jonas und Jannis, zogen unter neugierigen Blicken der kleinen und großen Gäste der Veranstaltung ein.
Für die Schüler noch ungewohntes Terrain. Bis auf Prinz Jonas hatte keiner der Viertklässler aus der GGS Moitzfeld „Ahnung, dass es so etwas gibt“, erzählen sie. „Aber dass es meine Schule, meine Klasse wird und ich letztendlich Prinz werde, damit habe ich gar nicht gerechnet“, erinnert sich Pizzafan Jonas und ist gespannt.
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Denn weder er noch seine beiden Mitstreiter haben Erfahrung im Karneval, obwohl alle drei in Köln geboren sind. „Wir freuen uns schon auf die Karnevalszeit, aber besonders auf die Kindersitzung“, so Elisabeth, der die Jungs nickend zustimmen. Dort wird nämlich die Proklamation sein.
Dass die drei eine vorzügliche Regentschaft führen werden, bewiesen sie mit ihren Vorstellungen, wie sie die Welt verbessern würden. „Ich würde mir wünschen, dass es keine Kriege mehr gibt, aber das kann man ja leider nicht bestimmen, einer fängt halt immer an“, so der Prinz. „Kinder sollten nicht mehr arbeiten müssen“, fügt die Jungfrau, deren Lieblingsfach Deutsch ist, hinzu.
Weniger Plastik
Und Bauer Jannis wünscht sich, dass nicht mehr so viel Plastik hergestellt wird. Prinz Jonas möchte später Fußballer werden, vielleicht bei seinem Lieblingsverein Borussia Dortmund? Der mathematikbegeisterte Bauer Jannis plant eine Karriere als Informatiker und Jungfrau Elisabeth, die noch drei Geschwister hat, kann sich vorstellen, als Ärztin zu arbeiten.