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Heftige KritikNaturschützer stellen sich gegen neue Feuerwache in Frankenforst

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Auf der Infoveranstaltung der Stadt zum Neubau Feuerwache Süd sitzen viele Menschen im Publikum.

Helge Mehrtens, Leiterin Stadtplanung, spricht auf einer Infoveranstaltung der Stadt zu den Neubauplänen der Feuer- und Rettungswache Süd.

Der Naturschutzverband RBN möchte den Restbestand des Königsforsts schützen. Der müsste für den neuen Standort der Feuerwache weichen.

Die Kritik ist heftig: Weiterhin nicht einverstanden ist der Bergische Naturschutzverein RBN mit dem Standort der neuen Feuerwache Süd in einem Waldstück in Frankenforst. „Den Standort in einem Restbestand des Königsforsts lehnen wir ab“, erklärt der Naturschutzverband an die Adresse der Stadt.

Im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung im Planungsverfahren haben die Naturschützer eine umfassende Stellungnahme abgegeben, auch in Vertretung des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und des Sauerländischen Gebirgsvereins. Die Planer der Stadt haben die Argumente nun abzuwägen, abschließend entscheiden die Fraktionen.

Standort in Frankenforst für Feuerwache wird abgelehnt

Anschließend ist die Offenlage geplant. Dass sich die Stadt nach Prüfung von rund 20 Alternativen „ausgerechnet für einen Waldbestand mit grundsätzlich hochwertiger ökologischer Ausstattung“ entschieden habe, sei „nicht nachvollziehbar“, erklären die Naturschützer.

Als Mitglied des Bündnisses Heideterrasse habe man schon vor einem Jahr auf den besonderen Lebensraum in diesem Waldstück hingewiesen. Als Teil der Heideterrasse habe das ausgewählte Waldstück einen besonderen Untergrund aus Kiesen und Sanden, außerdem stehe das Grundwasser hoch.

Viergeschossige Bauweise schadet der Natur

Bei einem Gebäudekomplex mit vier Geschossen und einer Höhe von bis zu 17 Metern „bedarf es einer mehr als aufwendigen Gründung.“ Im großen Stil werde in eine gewachsene Bodenstruktur eingegriffen, „was nicht ohne Auswirkungen auf die Umgebung bleiben wird, mahnt der RBN. “

Mit Blick auf die Ziele der Stadt bei Klimaschutz und Klimaanpassung „sind weder die Planung an sich noch die die mangelhafte Auseinandersetzung mit den gravieren den und nicht ausgleichbaren Auswirkungen auf Vegetation, Boden und Wasser akzeptabel.“ Das Waldstück zwischen Rather Weg und Frankenforster Straße sei Naherholungsgebiet, aber auch wichtig für Lärmschutz und CO2-Speicher.

Hier geht es darum, qualitativ einen Ausgleich zu schaffen und zwar dort, wo den Menschen mit ihrem gewohnten Waldumfeld etwas demnächst fehlt.
Aus der Stellungnahme des Bergischen Naturschutzvereins RBN

Der jetzt lebenden Generation werde ein intaktes Waldgebiet genommen, die Rodung sei auch durch Aufforstungen an anderer Stelle nicht ausgleichbar. Der RBN lehne deshalb auch die „ausladende Neuaufforstung“ bei Voislöhe, nahe Herkenrath, ab. „Hier geht es darum, qualitativ einen Ausgleich zu schaffen und zwar dort, wo den Menschen mit ihrem gewohnten Waldumfeld etwas demnächst fehlt.“

Grüner Mobilhof als Alternative

Wie in vorherigen Stellungnahmen plädiert der Bergische Naturschutzverein für eine Doppelnutzung des Standorts des Grünen Mobilhof des Regionalverkehrs Köln in Nähe des Technologieparks; Die Feuerwache solle in das dortige Konzept integriert werden, fordert der RBN. Der Eingriff in die Natur für den Grünen Mobilhof sei so gewaltig, dass nur noch ein Restbestand an Bewaldung übrig bleibe.

Im Königsforst aber müsste dann nichts weiter angetastet werden, anders als in Frankenforst.