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„Gegen die Wand gefahren“Kommentar zum Stadthaus Bergisch Gladbach

Lesezeit 2 Minuten
Stadthaus BG2

Die Fläche, auf der die Pläne verwirklicht werden sollen.

Bergisch Gladbach – Die Gladbacher Politik und auch die Verwaltung bemühen beim neuen Stadthaus derzeit gern das Bild des „entgleisten Projekts“. Da steht dann vor dem geistigen Auge eine Lok samt Anhänger irgendwie neben der Spur. Nötig ist eine Kraft, ein Weg, um alle wieder aufs Gleis zu setzen und dann geht es weiter. Ein schönes Bild – nur leider falsch.

Das Projekt des neuen Stadthauses ist mit hoher Geschwindigkeit gegen die Wand gefahren worden.

Matthias Niewels

Die Einzelteile der Lok und Anhänger liegen verstreut herum: Ein Millionenschaden. Es ist derzeit vollkommen unklar, wie Gladbachs größtes, städtebaulich wichtigstes Projekt weitergeführt werden kann. Ein kompletter Neuanfang, wie ihn Bürgermeister Frank Stein vorschlägt? Auer und Weber ausbezahlen, jahrelange Planungen endgültig in die Tonne schmeißen? Und dann? Die Hoffnung, dass es besser wird, ist im Augenblick gering.

Viele Baustellen

Der neue Bürgermeister steht vor unglaublich vielen Baustellen. Die Gladbacher Verwaltung attestiert sich selbst „dysfunktionale Strukturen“. Auf deutsch: nichts funktioniert. Es fehle an Personal, es fehle an Strukturen, es fehle an klaren Zielvorgaben. Mit bangen Augen schauen wir auf die Zeitschiene für das neue Stadthaus. Wenn sich die Verwaltung erst strukturieren muss, bevor eine neue Bedarfsplanung fürs Stadthaus erfolgen soll – wann bitte schön soll denn gebaut werden? Zwangsläufig muss weiter Geld in die maroden alten Stadthäuser gesteckt werden.

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Erstaunlicherweise loben alle Beteiligten in dem Ausschuss – Politik und Verwaltung – die sachliche, ruhige Atmosphäre der Beratungen. Denn nur der Blick nach vorne sei wichtig. Es befremdet, dass Fassungslosigkeit und auch Wut offensichtlich der Bürgerschaft überlassen werden.