Nur der Blick über den ZaunKommentar zur Planung des Gladbacher Zanders-Geländes
Bergisch Gladbach – Es gibt diesen wunderbaren Satz: Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Der stammt von Hermann Hesse, ist Lyrik und hat mit Bauplanung nichts zu tun. Da geht es um Strukturplanung, Raumeinteilung, Entwicklungsfelder und vor allem um Kosten-Nutzen-Verhältnisse. Was die Stadt Bergisch Gladbach mit dem 37-Hektar großen Zanders-Gelände anstellt, hat vor allem mit Geld zu tun. Kein reicher König will seinen Traum verwirklichen, sondern eine arme Stadt muss in ihrem Zentrum eine Schrottimmobilie entwickeln. Das ist eine Last – und nur beim zweiten Blick ein Chance.
Aber so wie das holländische Büro es anpackt, wird das Gefühl eines positiven Anfangs verbreitet. Klar, der harte Realitätscheck steht noch aus. Sechs Millionen Euro gibt die Stadt in diesem Jahr für die Zanders-Planungen aus. Es werden in den nächste Jahren bestimmt nicht weniger werden. Und doch ist das Projekt dazu verurteilt, am Ende Geld einzuspielen. Die Planer stehen in der Pflicht, nicht für sich und ihre tollen Ideen zu arbeiten. Sie reden von Zanders als einer „verborgenen Stadt“, die es zu entdecken gilt.
Wege sind in Planungen bereits eingezeichnet
Leider ist das im Augenblick unmöglich. Denn Zanders ist praktisch immer noch abgeschlossen. Für die Bürger – jetzt mal von den organisierten Rundgängen abgesehen – bleibt nur der Blick über den Zaun. Und deshalb ist der wahrscheinlich wichtigste erste Schritt, Zanders zu öffnen. Die bisherigen Wege auf dem Zanders-Gelände sollen erhalten bleiben.
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Das ist das Konzept, auf das sich die Stadt schon jetzt festgelegt hat. Diese Wege sind in den Plänen auch schön eingezeichnet. Dummerweise ist für die Bürger Zanders nicht nur eine verborgene, sondern eine verbotene Stadt. Entscheidend wird sein, diese Wege zu öffnen. Das wäre ein Anfang dafür, dass ganz Bergisch Gladbach den Träumen der Planer auch folgen kann.