579 Geflüchtete muss die Stadt Bergisch Gladbach in den kommenden Monaten neu aufnehmen.
Quote nicht erfülltBergisch Gladbach könnten weitere 579 Geflüchtete zugewiesen werden
Trotz aller Bemühungen der Stadt: Für die nach Bergisch Gladbach kommenden Geflüchteten gibt es weiterhin kaum freie Plätze in städtischen Unterkünften. Dieses Problem bedrängt zunehmend die Verwaltungsspitze.
Weil Bergisch Gladbach derzeit Aufnahmequoten nicht erfüllt, könnten in den nächsten Monaten bis zu 579 Menschen zugewiesen werden, teilte die Verwaltung am Dienstag mit. Bislang hatte die Stadt die Belegung von Schulturnhallen vermeiden können; dies soll auch weiterhin gelingen. Als Folge müssen die Menschen auf engstem Raum wohnen, Privatsphäre bleibt kaum.
Handlungsdruck bei der Bergisch Gladbacher Verwaltung
Die Stadt spricht von Handlungsdruck, sie sei kontinuierlich auf der Suche nach neuem Wohnraum für die Geflüchteten. Die zunehmende Zahl belastet auch die ehrenamtlich Helfenden in den verschiedenen Initiativen. Auch sie stoßen an die Grenzen ihrer Möglichkeiten bei den Integrationsbemühungen.
Ein Überblick über die Unterkünfte macht wenig Hoffnung auf Besserung. Der Carpark in Lückerath ist mit 300 Geflüchteten aus der Ukraine voll belegt. In der Hermann-Löns-Halle in Gronau leben auf engstem Raum 150 Menschen; um 50 ist der Platz noch einmal aufgestockt worden. Diese Halle ist bis Ende September angemietet. Dann die Gemeinschaftsunterkunft Senefelderstraße mit 140 Personen ebenfalls ausgelastet. In Heidkamp ist ein Objekt mit 90 Plätzen vor kurzer Zeit hinzugekommen.
Wohnungen in Bergisch Gladbachs Stadtmitte
In der Stadtmitte (An der Gohrsmühle) wird in diesen Tagen ein Gebäude mit 30 Menschen belegt. In den Wohnungen der Rheinisch-Bergischen Siedlungsgesellschaft leben 120 Menschen, der Mietvertrag läuft Ende 2025 aus. Ob das Freigelände in Bensberg an der Bundesanstalt für Straßenwesen genutzt werden kann, ist weiter offen.
Weil dieser Standort nicht geklärt ist, hatte Bürgermeister Frank Stein (SPD) die Entscheidung zur Nutzung des Parkplatz-Sportplatzes am Stadion an der Paffrather Straße im Dezember vertagt. 240 Plätze könnten bei einer politischen Entscheidung hier entstehen, nicht vor Mitte 2026. Bleiben die „Mobile Homes“ am Kombibad Paffrath.
18 Mobile Homes kommen nach Bergisch Gladbach
Und hier tut sich was. 18 dieser mobilen Unterkünfte hat die Stadt gekauft, jetzt haben auf dem Aufstellplatz die Vorarbeiten begonnen, Bauzäune und Bagger sind zu sehen.
Im Februar sollen die „Mobile Homes“ angeliefert werden, im April die ersten Bewohner einziehen. Das geht so schnell, weil diese „Homes“ vollausgestattet ans Kombibad kommen. Außerdem bietet der Platz alle erforderlichen Anschlüsse zur Infrastruktur, es liegen Leitungen aus der Zeit des Wohnmobil-Stellplatzes.
Sechs Personen können in jeder Einheit wohnen, auf 48 Quadratmetern (acht Quadratmeter pro Person) verfügen sie über drei Schlafzimmer mit je zwei Betten, einer Küche, Sanitäranlage und Heizungen.
Bis zu 100 Personen, so die Stadt, könnten in der gesamten Anlage wohnen. Zur Bewachung der in den Nachtstunden ist ein Sicherheitsdienst engagiert worden. Geprüft werden in diesen Tagen auch die Medienanschlüsse (Internet usw.) für den Standort. Bei Defiziten hat die Verwaltung eine Nachrüstung zugesagt.