Bergisch Gladbach – Über den nachgebesserten Entwurf für den Emilienbrunnen in Bensberg stimmt die Politik nun doch noch vor der Kommunalwahl ab – unter Verzicht auf Vorlage einer fotorealistischen Darstellung. Die neue Planung sieht vor, den Brunnen inklusive eines Teils der Korallenwand fünf Meter nach hinten zu verschieben. So bleibt die Ansicht, wie sie jetzt ist, erhalten.
Ziel sei es gewesen, „den Brunnen möglichst originalgetreu zu erhalten“, erklärt Helge Merthens, Leiterin des Planungsamtes, bei einem Gespräch vor Ort. Das Bauwerk mit seinen vier Becken solle von seinem jetzigen Standort fünf Meter weit nach hinten rücken. So entstehe genug Platz, um ein „Emilien-Plätzchen“ unter Einbeziehung des Bürgersteigs zu schaffen – mit einem großen Baum und einer Rundbank, erläutert Merthens. Auf diese Weise erhalte Emilie Schmitz als Wohltäterin der Stadt – zu ihren Ehren wurde der Brunnen vor 128 Jahren gestiftet – einen würdigen Gedenkort. Die Protestantin spendete unter anderem erhebliche Geldsummen für den Bau der katholischen Kirche St. Nikolaus.
Treppe wird gerade
Die jetzige Treppe rechts neben dem Brunnen soll künftig nicht mehr schräg, sondern gerade zwischen Brunnen und Trafohäuschen nach oben führen. Die Treppenanlage links neben dem Brunnen an der Ecke Schloßstraße/Kadettenstraße entfällt.
Damit haben sich die Landschaftsarchitekten von Club L 94 von der zuletzt vorgeschlagenen Planung verabschiedet, den Brunnen in die Nähe des Trafohäuschens zu schieben. Dieses Konzept erntete heftige Kritik bei einer Gruppe von Bensbergern. Danach fiel der Entwurf auch bei der Politik durch.
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Die neue Variante hat jetzt aber gute Chancen, das Okay der Politik am kommenden Dienstag im Planungsausschusses zu bekommen. „Uns kommt es darauf an, dass die Gesamtansicht des Ensembles erhalten bleibt“, betont Lennart Höring (CDU). Für die SPD sagt Klaus Waldschmidt: „Das ist ein Kompromiss, mit dem alle gut leben können.“ Um den Menschen noch vor der Wahl sagen zu können, was aus dem Brunnen werde, sei die Politik von ihrer Forderung abgerückt, ihre Entscheidung aufgrund einer zeitaufwendigen fotorealistischen Darstellung zu treffen. Fachbereichsleiter Wolfgang Honecker berichtet, der Bergische Geschichtsverein befürworte „die neue Planung in seiner Grundidee“. Immer noch unzufrieden sind dagegen zwei Bensberger, die zum Termin gekommen sind. Sie kritisieren unter anderem , dass es keine exakten Angaben dazu gebe, wie groß der Anteil der Muschelkalkwand ist, der bestehen bleiben soll. Und sie befürchten, die Brunnenanlage könnte Schaden nehmen, wenn sie versetzt werde.
Am Ende ist Helge Merthens noch eines ganz wichtig: „Die Lindenallee zum Schloss bleibt in Gänze erhalten.“