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SicherheitAuf Bergisch Gladbacher Stadtfest sollen mehr Polizeikräfte eingesetzt werden

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt Tänzer auf der Bühne des Stadt- und Kulturfestes.

Tanz gehört zum Programm des Stadt- und Kulturfestes dazu.

Polizei und Stadt tauschen sich vor dem Gladbacher Stadt- und Kulturfest täglich aus. Das Sicherheitskonzept soll beibehalten werden.

Bislang gab es keine Polizeipräsenz beim Stadt- und Kulturfest in Bergisch Gladbach, des fröhlichen und offenen Festcharakters wegen. Diesmal wird es hingegen zum ersten Mal Kräfte der Polizei geben und auch vom städtischen Ordnungsamt; sofern beide am Festwochenende verfügbar sind.

„Die Kräfte werden aufgestockt“, informierte Gladbachs Beigeordneter Thore Eggert (FDP) bei der Vorstellung des Programms der Großveranstaltung (6. bis 8. September) rund um Konrad-Adenauer-Platz, Bergischen Löwen und Fußgängerzone. Genaue Zahlen wollte Eggert aus sicherheitstaktischen Gründen nicht nennen.

Es werde weiterhin aber keine Zugangskontrollen wie bei der Kirmes in Wermelskirchen geben, und auch keine Blicke der Polizei in Taschen und Tüten. Beim Gladbacher Stadt- und Kulturfest, mit mehreren zehntausend Besuchern eine der größten Veranstaltungen der Region, solle trotz der Messerattacke auf dem Bürgerfest in Solingen, durch die drei Menschen starben, weiter fröhlich und unbeschwert gefeiert werden. Einschränkungen wie verstärkte Kontrollen der Besucher würden den Charakter der Veranstaltung verändern.

Sicherheitskonzept bleibt in Bergisch Gladbach

„Das ist ja, was die Täter bewirken wollen. Das wir unser Leben verändern“, sagte Eggert. Selbstverständlich stehe die Stadt täglich mit der Polizei in engen Kontakt, intensiv werde miteinander gesprochen. Eine veränderte Sicherheitslage sei aber nicht erkennbar, dies sei der momentane Stand. Am bisherigen Sicherheitskonzept für die Veranstaltung werde grundsätzlich festgehalten, Verschärfungen seien nicht geplant.

Niemand könne zu hundert Prozent Sicherheit garantieren, darüber müssten sich auch alle Besucherinnen und Besucher im Klaren sein. Hinweise zu Nachahmungstätern gebe es bislang nicht. „Wir wollen uns nicht den Extremisten beugen“, sagte Eggert. Das Fest habe einen offenen Charakter, dieser soll erhalten bleiben. Die Veranstalter wollten den Besuchern eine größtmögliche Sicherheit geben, das sei der rote Faden bei allen Besprechungen.

Kräfte der Bergisch Gladbacher Ordnungskräfte aufgestockt

Um wie viele Ordnungskräfte bei Stadt und Polizei aufgestockt werde, könne er nicht sagen. Das hänge mit der Verfügbarkeit der Kräfte zusammen und mit dem Sicherheitskonzept. „Ich freue mich auf das Stadtfest“, erklärte der Beigeordnete, er werde auch mit seinen beiden Kindern (7 und 10 Jahre alt) und seiner Frau hingehen. „Bei allen Beteiligten gibt es die notwendige Sensibilität“, meinte Eggert.

Eine Absage der Veranstaltung habe auch kurz nach der tödlichen Messerattacke von Solingen nie zur Debatte gestanden. Die Stadt würde dann nur im Sinne der Attentäter handeln. Dennoch sei niemand so naiv und denke, alles sei gut. „Wir sind uns des Risikos bewusst.“

Falls nötig, werde in den kommenden Tagen noch nachgesteuert. Von einer hundertprozentigen Sicherheit, die niemand gewährleisten könne, spricht auch Tim Becker von der veranstaltenden Agentur Becom.

Beim Stadt- und Schützenfest in Rösrath an diesem Wochenende werden die Sicherheitsmaßnahmen hingegen stark verschärft. In enger Absprache mit den Veranstaltern werden Polizei und Ordnungsbehörde mit größerer sichtbarer Präsenz für Sicherheit sorgen, zusätzlich zu den vorgesehen Straßensperren, zu zivilen Einsatzkräften und der Präsenz von Kräften aus Stadt und Polizei.

Hans Kautz („Gemeinsam für Rösrath“) und Sven Holterhöfer vom Rösrather Schützenverein erklären gemeinsam: „Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nie, dennoch werden wir alles dafür tun, dass wir auch in diesem Jahr wieder unbesorgt ein fröhliches Stadtfest feiern können.“