Hombachtal Bergisch GladbachNaturschützer kritisiert Baumfällungen der Kirche
Bergisch Gladbach – Am Wegesrand stapeln sich die Baumstämme der am Waldweg im Hombachtal zwischen Herkenrath und Herrenstrunden gefällten Bäume. Bis zum heutigen Freitag finden dort Fällarbeiten statt. Dann ziehen die schweren Maschinen samt Holz wieder ab. So ist der Plan von Heimo Brettner, der die Arbeiten in Bergisch Gladbach verantwortet.
„Teilweise sah die Straße aus wie aus einer anderen Welt“, berichtet Mark vom Hofe, Vorsitzender des Bergischen Naturschutzvereins (RBN). Was vom Hofe wundert: Neben den vom Borkenkäfer befallenen Fichten seien auch Laubbäume, vor allem Buchen, gefällt worden – und das im September.
Sorge um die Naturschutzbereiche
„Ich frage mich, warum die Buchen gerade jetzt gefällt wurden, in belaubtem Zustand“, kritisiert er den Zeitpunkt der Arbeiten ebenso wie den entstandenen Abraum, der nun in der Talsohle und am Uferbereich liege. Denn: Diese Bereiche stehen unter Naturschutz, so vom Hofe. „Dass vom Borkenkäfer befallene Fichten gefällt werden, da man nun dank wieder steigender Holzpreise und wegen des Baustoffmangels damit noch Gewinn machen kann, akzeptiere ich. Aber dass auch Laubbäume gefällt wurden, verstehe ich nicht.“
Eine Antwort hat Heimo Brettner vom zuständigen Forstunternehmen. In den vergangenen Tagen habe er sich ständig solche und ähnliche Kritik anhören müssen, musste sich sogar dem Ordnungsamt erklären. Dabei machten er und seine Leute vor Ort nur ihren Job. Die Fällarbeiten seien wegen der nicht mehr gegebenen Verkehrssicherheit dringend notwendig gewesen, berichtet er. In solchen Fällen dürfen Laubbäume auch vor Oktober gefällt werden.
Auftrag von katholischer Kirchengemeinde
Beauftragt wurde das Forstunternehmen von der katholische Kirchengemeinde in Herrenstrunden, die Grundstückseigentümer ist. Die Stadt gab grünes Licht für die tägliche Vollsperrung des Hombacher Weges von 9 bis 16 Uhr, bestätigt Stadtsprecherin Marion Linnenbrink.
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„Nicht nur der Käfer hat sich durch die Bäume gefressen, die Trockenheit hat auch den Buchen zu schaffen gemacht“, sagt Brettner und erklärt: „Die Buchen trocknen innerlich aus. Das sieht man ihnen von außen nicht an und dann fallen die trockenen Äste einfach ab. Hier war Gefahr in Verzug.“ Das bestätigt auch die Kirchengemeinde. Allein vier Feuerwehreinsätze wegen umgestürzter Bäume musste sie im vergangenen Jahr bezahlen.
Der Abraum, der sich noch an den Uferbereichen befinde, werde gehäckselt und noch entsorgt, versichert Brettner.