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SchulplatzvergabeNicht alle Gladbacher Erstklässler werden an Wunschschule eingeschult

Lesezeit 4 Minuten
Schulkinder gehen in die Schule.

Insgesamt 1067 Kinder (Stand jetzt) werden im Sommer in Bergisch Gladbach neu eingeschult.

Es wird eng an den Grundschulen, die Modulschulen in Refrath und Hebborn verhindern Schlimmeres.

Die Plätze an den Grundschulen sind knapp. Nicht alle Erstklässler können ihre Wunschschule besuchen. Nur an wenigen Standorten gibt es noch Kapazitäten, um Kinder aufzunehmen, die im Laufe des kommenden Schuljahres zuziehen. Die beiden sogenannten Sofortschulen in Refrath und Hebborn verhindern einen dramatischen Engpass und übervolle Klassen. Es war also die richtige Entscheidung der Stadt, die beiden Modulschulen zu bauen.

Entstanden aus der zeitlichen Not heraus, dass man nicht in fertigen Neubaugebieten ohne Schule dastehen wollte. Die Erweiterungsbauten sind aktuell noch im Bau und sollen zum Schuljahresbeginn betriebsbereit sein.

Insgesamt 1067 Kinder, Stand jetzt, werden im Sommer eingeschult. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 gab es 1019 i-Dötzchen. Die Anzahl der Neulinge ist somit innerhalb nur eines Jahres um 48 Kinder gestiegen. Das macht ein Plus von zwei Schulklassen aus. Gerade im Stadtteil Refrath, wo das Platzproblem in den vergangenen Jahren bereits besonders groß war, gibt es weiterhin einen ständigen Zuzug junger Familien aus Köln. Dies zeige laut Stadtverwaltung die Erfahrung aus Gesprächen mit Eltern. Dort sei eine wohnortnahe Aufnahme der künftigen Erstklässler nur durch die Errichtung der Modulschule als Erweiterung der KGS In der Auen möglich, stellt die Verwaltung fest.

Kinder aus Bockenberg müssen auf benachbarte Stadtteile ausweichen – Eltern protestieren

Besonders eng ist es jetzt in Bensberg. Die Leidtragenden sind Kinder aus Bockenberg. Wie schon in den letzten zwei Jahren müssen sie auf Schulen in benachbarte Stadtteile ausweichen. Wie viele es genau sind, dazu macht die Stadt keine Angaben. Die beiden nächstgelegenen Schulen EGS und KGS Bensberg sind ausgebucht. An der weiter entfernten GGS Moitzfeld wird zwar eigens eine dritte Eingangsklasse aufgemacht. Aber das reicht offenbar nicht. Erstklässler aus Bockenberg wurden an den noch weiter entfernt liegenden Interimsstandort der GGS Bensberg an der Saaler Mühle verwiesen.

Zu Fuß ist das nicht zu schaffen. Das Prinzip „Kurze Beine, kurze Wege“ wird aufgegeben. Die ersten Proteste sind offenbar schon beim städtischen Schulamt eingegangen: „Die Eltern wünschen und erwarten, dass ihre Kinder einen kurzen Schulweg haben, den sie zu Fuß zurücklegen“, heißt es in der Mitteilungsvorlage der Stadtverwaltung, die in der jüngsten Sitzung des Schulausschusses auf der Tagesordnung stand.

Festgestellt wird „ein nicht unerhebliches Unverständnis“ der betroffenen Familien. „Klagen vor Gericht gibt es nicht“, berichtete Alexandra Meuthen, die in der Sitzung Ruth-Schlephack-Müller, Fachbereichsleiterin des Immobilienbetriebs, vertrat.

GGS Hand wieder voll ausgelastet – Stadtverwaltung lehnte vierten Klassenzug ab

So gut wie ausgelastet sind die drei Grundschulen GGS Gronau, KGS Sand und GGS Heidkamp. Es gibt an diesen drei Standorten nur noch sehr wenige freie Plätze. Noch Luft haben dafür die GGS An der Strunde sowie natürlich die GGS Hebborn, wo ja wie in Refrath gerade, ein Container-Bau als Erweiterung aufgestellt wird.

Dieser Puffer würde „dringend benötigt“, betont die Verwaltung mit dem Hinweis: „Es wird mit einer weiteren hohen Zahl von Zuzügen im Bereich der Stadtmitte gerechnet.“ Mehrere hundert Wohnungen entstehen etwa auf dem Steinbüchel-Gelände und der Grube Cox.

Die GGS Hand ist wie schon im Jahr zuvor voll besetzt. Dem Wunsch der Schulleitung, dort einen vierten Klassenzug aufzumachen, hatte die Stadtverwaltung 2022 eine Absage erteilt. Kommen jetzt noch zusätzliche Kinder dazu, müssen sie abgelehnt und auf andere Grundschulen verteilt werden.


Besonders beliebt ist wieder die Gesamtschule Paffrath

1133 Jungen und Mädchen wechseln im kommenden Schuljahr 2023/24 auf zwölf weiterführende Schulen im Stadtgebiet. „Jedes Kind bekommt einen Platz“, beschrieb Volker Weirich, Leiter des Schulamts, die Anmeldesituation an den Gymnasien, Gesamt- , Real- und Hauptschulen in der Sitzung des Schulausschusses als entspannt. „Aber dies wird garantiert nicht so bleiben, wenn die jahrgangsstarken Klassen aus den Grundschulen demnächst nachrücken.“

Bereits jetzt bekommt nicht jeder Viertklässler eine Zusage von der weiterführenden Schule, auf die er gehen möchte. Besonders nachgefragt war wieder die Integrierte Gesamtschule Paffrath. Hier wechseln 162 Schüler in die 5. Klasse. Es gab 39 Absagen. Die Nelson-Mandela Gesamtschule nimmt 108 Kinder neu auf und hat nun auch keine freien Kapazitäten mehr. Ablehnen mussten außerdem das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium (zwei Kinder), das Otto-Hahn-Gymnasium (17 Kinder) sowie das Albertus-Magnus-Gymnasium (AMG).

Bei den Ablehnungen des AMG handelt sich um Absagen an Schüler, die aus benachbarten Städten und Gemeinden kommen. Dies gilt auch für die sechs Ablehnungen der Bensberger Otto-Hahn-Realschule. Hier erhielten sechs Kinder von auswärts eine Absage.