Seit fast 60 Jahren sind die Herren mit dem Dreispitz und dem Federbusch die ebenso staatsen wie verschwiegenen Begleiter eines jeden Dreigestirns in Bergisch Gladbach. Ab nächster Woche sind sie wieder nahezu rund um die Uhr im Einsatz und in ihren Kleinbussen, zu Fuß oder auf Bühnen vom Kindergarten bis zum Bergischen Löwen überall in der Kreisstadt zu sehen. Ihr Uniformappell bietet nicht nur Einblicke in die strenge Disziplin der Prinzengarde, sondern auch in das, was die mehr als hundert Gardisten zusammenschweißt.

Bergisch Gladbachs Prinzengarde will gutes Bild abgeben

Kommandant Marco Wasserberg spricht vom guten Bild, dass die Prinzengarde abgeben will, von der großen Aufgabe, das Dreigestirn gegen Griesgram und Muckertum zu beschützen und der Freude, die man im Karneval natürlich auch verbreiten möchte.

Wie genau auf das Auftreten der Gardisten wert gelegt wird, die jeden Saal stets aufrecht zu betreten und wieder zu verlassen haben, das zeigt die Uniformkontrolle durch Prinzenführer Frank Mehren und Kommandant Wasserberg. Abgegriffene Handschuhe, eine falsch gebundene Schleife oder ein nicht passgenau sitzender Hemdsaum werden beim Uniformappell mit empfindlichen Geldstrafen geahndet.

Auch das Feiern kam bei Bergisch Gladbachs Prinzengarde nicht zu kurz

Dass das Publikum das ein oder andere Mal auch schmunzelte, schien nicht ganz fern. Schließlich hatten etwa Michael „Mio“ und Sohn Tim Oppermann versucht, den Orden ihrer eigenen orangefarbenen Gesellschaft noch unter dem Halsputz der Prinzengarde zu verstauen – den gestrengen Blicken der Kontrolleure entging auch das nicht.

Auch wenn bei aller Ordnung das Feiern natürlich nicht zu kurz kam. Der Auftritt der Strunde-Pänz, die wie die Prinzengarde eine der Säulen der Großen Gladbacher KG sind, bot gleich zu Beginn eine großartige Kulisse auch für den Auftritt des Tanzpaars der Prinzengarde, Tanzmarie Leonie Bochnig und Tanzoffizier Conrad Wirth. Die beiden legten einen Tanz auf die Bühne, der nicht nur für Staunen, sondern vor allem für tosenden Appluas im Saal sorgte. Die beiden sind eine ganz besondere Visitenkarte der Prinzengarde und wurden beim Uniformappell zu Leutnanten der Prinzengarde befördert.

Abend mit vielen Auszeichnungen

Unter besonderem Applaus wurde auch die höchste Ehrung des Abends vollzogen: Alexander Pfister, seines Amtes seit elf Jahren Präsident der Großen Gladbacher, schon davor allerdings langjährig in der Prinzengarde engagiert, wurde zum Major befördert. Auch der Vorsitzende der Großen Gladbacher, Frank Haag, ist Prinzengardist und wurde beim Uniformappell zum Oberleutnant befördert – ebenso wie Hans Schmitz, während Regimentspfarrer Norbert Hörter, Brauchtumsvereinigungsvorsitzender Martin Gerstlauer, der frühere Kölner Dreigestirnsbauer Michael Bernecker Ehrenoberleutnanten ernannt wurden. Rittmeister der Equipe darf sich nun Vize-Prinzenführer Roland Theißen nennen, Rittmeister auch Schatzmeister Stefan Rudloff.

Neue Route

Kein Karnevalszug durch Bensberger Schloßstraße

Von

Guido Wagner

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Gleich vier neue Mitglieder serstärken seit dem Uniformappell die Reihen der Prinzengard: Louis Andes, Marcus Gozzi legten als neue Aktive, Ex-Prinz Hanno Pütz und Manfred Heindl als Leutnant der Garde den Eid auf die Fahne der Prinzengarde ab und ließen die symbolischen drei Schläge auf den Allerwertesten über sich ergehen, bevor – von Prinzengardegeschäftsführer Philip Wallraf exzellent vorbereitet – ausgiebig gefeiert wurde: mit feinem Essen, einer brillanten Rede von „Sitzungspräsident“ Volker Weiniger sowie fetzigen Rhythmen von der Band „Stadtrand“ und DJ Dominik, der noch bis tief in die Nacht auflegte, bevor   nach der Proklamation des neuen Dreigestirns am nächsten Donnerstag wieder die Haupteinsatzzeit der Prinzengarde ansteht – die in der fünften Jahreszeit zum Stadtbild einfach dazugehört.