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1593 UnterschriftenRettung für Seniorenbegegnungsstätten in Bergisch Gladbach in Sicht

Lesezeit 3 Minuten
Der Seniorenbeirat und die freien Träger überreichten der Vertretern der Ratsfraktionen die 1593 Unterschriften.

Der Seniorenbeirat und die freien Träger überreichten der Vertretern der Ratsfraktionen die 1593 Unterschriften.

Zunächst war vorgesehen, dass ab 2028 eine der fünf Begegnungsstätten in Bergisch Gladbach geschlossen wird.

1593 Unterschriften haben die Träger der Seniorenbegegnungsstätten und der Seniorenbeirat gesammelt, um die Vertreter der Ratsfraktionen vom Erhalt der Begegnungsstätten zu überzeugen. Der Entwurf des Haushaltssicherungskonzepts der Stadt sah vor, dass ab 2028 eine der fünf Begegnungsstätten in Bergisch Gladbach geschlossen werden könnte. 60.000 Euro hofft die Stadt, dadurch einsparen zu können.

Jetzt scheint es aber so, als könnten die Träger und Besucher der Begegnungsstätten aufatmen: Noch während Kay Funk von der Caritas Rhein-Berg die Übergabe der Unterschriftensammlung an die Fraktionen durch den Seniorenbeirat anmoderierte, meldeten sich Vertreter der Grünen und SPD zu Wort: In der kommenden Woche wollen sie im Rat beantragen, dass die „Konsolidierungsmaßnahme“ aus dem Haushaltssicherungskonzept der Stadt gestrichen wird. Die CDU-Fraktion kündigte ihre Unterstützung an.

Bergisch Gladbach: Träger und Senioren können aufatmen

Die Träger und Senioren können aufatmen: Die Begegnungsstätten seien zentral in der Bekämpfung von Einsamkeit bei Senioren, argumentierte Kay Funk. Eine Schließung wäre „fatal“. Er lobte das Engagement der Senioren und des Seniorenbeirats: „Der Bürgermeister hat mittlerweile keine freien Sprechstunden mehr“, scherzte Funk. Auch aus dem Seniorenbeirat gab es scharfe Kritik an der Sparmaßnahme: Aktuell sehe es eher danach aus, dass in Zukunft eine Ausweitung des Angebots für Senioren notwendig werde, argumentierte die Vorsitzende Gabriele Rieband.

Ihr sei bewusst, dass es finanzielle Grenzen gebe, trotzdem sei der Erhalt der Begegnungsstätten unabdingbar. Allein die Kosten für die Umgestaltung der Laurentiusstraße hätten eine einzelne Begegnungsstätte für ein halbes Jahr finanzieren können, stellte sie fest. Das Thema Senioren könne man nicht einfach vernachlässigen.

Dem Thema Einsamkeit werden wir uns stellen müssen.
Brigitta Opiela, CDU Bergisch Gladbach

Die Argumente der Senioren und des Seniorenbeirats scheinen in der Kommunalpolitik angekommen zu sein: Die Maßnahme passe in Anbetracht des demografischen Wandels nicht in die Zeit, erklärte der SPD-Fraktionsvorsitzende Klaus W. Waldschmidt. Ähnlich sahen das die Vertreter der Grünen und der Christdemokraten.

„Dem Thema Einsamkeit werden wir uns stellen müssen“, stellte Christdemokratin Brigitta Opiela fest, eigentlich müsse das Angebot für Senioren durch den demografischen Wandel sogar noch ausgebaut werden. Das würden die Senioren sicherlich auch begrüßen – vorerst können sie sich aber über den Erhalt der fünf Bergisch Gladbacher Seniorenbegegnungsstätten freuen.


Seniorenbegegnungsstätten

Insgesamt fünf Seniorenbegegnungsstätten betreiben die freien Träger in Bergisch Gladbach. Zwei davon die Caritas, jeweils eine die evangelische Kirchengemeinde, das Deutsche Rote Kreuz und der Verein Progymnasium. In den Begegnungsstätten bieten sie Sprachkurse, Sport, Gedächtnistraining oder Workshops zum Umgang mit Smartphone und Computer an. Die Begegnungsstätten sollen den Senioren helfen, sich auch im Alter neues Wissen anzueignen, Kontakte zu knüpfen und körperlich fit zu bleiben. Die aktuellen Vereinbarungen der Stadt mit den Trägern laufen noch bis 2028.