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Auch Eltern haben eine ZukunftRund 300 Teilnehmer bei Klima-Demo in Bergisch Gladbach

Lesezeit 3 Minuten
Klima-Demo in Bergisch Gladbach 13.07.2019

Auch Erwachsenen ist Klimaschutz wichtig: Mit Plakaten sind sie von Refrath bis in die Gladbacher Innenstadt gezogen.

Bergisch Gladbach – „Warum für die Zukunft lernen, wenn es keine Zukunft gibt“ und „Wir wollen die Verkehrswende jetzt“ steht in bunten Großbuchstaben auf großen Plakaten. Nicht nur die Jugendlichen, auch die Erwachsenen bis in die Großeltern-Generation setzen sich aktiv für den Klimaschutz bei der Demonstration ein, die am Samstagmorgen auf dem Refrather Peter-Bürling-Platz mit rund 80 Teilnehmern startet. Bei der Ankunft am Bergischen Löwen sind es 300 Demonstranten, die sich beteiligen.

Aufruf in Kindergärten, Schulen und Geschäften

Aufgerufen zu der Demo haben Elisa Külz-Schiwek und Sannah Bethe. „Wir schließen uns inhaltlich den Forderungen der Klimaschutzbewegungen „Fridays For Future“ und „Scientists For Future“ an“, informiert Bethe zu dem Klimaschutzprojekt der Kreisstädter. „Wir möchten den Staat auffordern, mit allen geeigneten Maßnahmen und Technologien für eine Begrenzung der Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad zu sorgen.“

Klima-Demo Bergisch Gladbach 13.07.2019

Kein Rechtschreibfehler: „KEIN PLASTIK MEER“ ist auf einem Schild zu lesen.

Trotz des Nieselregens haben sich schon kurz vor zehn Uhr über 80 Demonstranten eingefunden für die gemeinsame Wanderung durch Refrath und über den Refrather Weg in die Innenstadt, dort über die Hauptstraße bis zum freien Platz vor dem Bergischen Löwen, direkt neben dem Markt. In Kindergärten, Schulen, Geschäften und im Internet haben die beiden Initiatoren zu der Klimaschutz-Demo aufgerufen. „Wir wollen auf diese Weise die Politik auffordern, mit uns den Schritt zum Klimaschutz zu gehen“, so Külz-Schiwek.

Ein Tropfen im Ozean

Schon recht erfahrene Demonstranten sind Nika (10) und Philine (4) Emmans aus Hand. Ihr Schild „Opa? Was ist ein Schneemann?“ ist schon ein bisschen ramponiert, weil die beiden es schon öfters auf den Demos in Köln eingesetzt haben. „Es kommt mir vor wie ein Tropfen im große Ozean“, meint Vater Jeffrey Emmans. „Aber wenn wir nicht damit anfangen, wer sonst?“ Mit dabei sind auch Werner (68) und Marion (65) Schulz: „Ich möchte, dass meine Kinder und Enkel eine Zukunft haben – mit Sauerstoff und Co.“ Es müsse ein Umdenken stattfinden, auch bei einem Nachbarn, der mit dem Auto Brötchen hole. Für die Kreisstadt hat er auch ein konkretes Anliegen: „Fahrradverkehr stärken – mehr Abstellplätze! Auch in Refrath.“

Für seine sieben Enkel geht auch Norbert Sander (78) auf die Straße: „Als Alt-68er muss ich da mitmachen.“ Baby Oskar ist mit seinen sechs Monaten der jüngste Teilnehmer, sicher verpackt im Kinderwagen und mit den Großeltern Dirk (66) und Hedwig (65) Hogrefe dabei. Die beiden wollen auch Eigeninitiative ergreifen: „Man muss sich auch mal an die eigene Nase packen.“

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Kurz vor zwölf Uhr treffen sie mit dem Demo-Zug auf dem Marktplatz in der Innenstadt vor dem Bergischen Löwen ein. Oskar hat den Zug verschlafen, sicher vor dem Regen unter einer Plastikhaube. „Es gab unterwegs viele Kontakte“, so Dirk Hogrefe. Viele Menschen haben sich der Demo angeschlossen – auf dem Platz stehen über 300 Demonstranten, locken mit Trillerpfeifen und skandieren immer wieder: „Wir sind hier laut, weil man uns die Zukunft klaut.“ Und „Hopp, hopp, hopp, Kohle stopp“ wird immer schneller und lauter gerufen. Sannah Bethe ist überwältigt von dem Zuspruch der Gladbacher und ruft zum Weitermachen auf. Und das ist schon gesichert: Die 16-jährige Lena Olivier ist nach Demos in Köln und Aachen versiert im Aktivieren von großen Menschengruppen: „Wir zeigen den Politikern, dass es um unsere Zukunft geht.“ Und sie kündigt weitere Aktionen an.