Der Bau des zweiten S-Bahn-Gleises wird Anliegern und Stadt vieles abverlangen, meint der Kommentator.
KommentarBergisch Gladbach steht mit Umbau des S-Bahn-Gleises vor einem Jahrhundertprojekt
Mit jedem Schritt der Vorplanung wird deutlicher: Der Bau dieses zweiten Bahngleises ist kein Kindergeburtstag. Der gesamte Verkehr in der Stadtmitte und in Gronau wird erheblich beeinträchtigt werden, nicht nur wegen der Busse, die die vielen Reisenden in Richtung Köln-Dellbrück befördern.
Dass sich die Reisezeit übergangsweise erheblich verlängert, ist mit Blick auf die dann folgenden Erleichterungen sicher hinzunehmen. Allerdings müssen Parkmöglichkeiten bleiben, irgendwo in der Nähe der Gleise.
Straßen in Bergisch Gladbach sind schon überlastet
Sonst erweist man dem Ganzen einen schlechten Dienst: Reisende wandern wieder weg von der Bahn und hin zum Auto. Die Straßen in Gladbach sind bereits überlastet, noch mehr Verkehr können sie nicht aufnehmen. Und ob die Bahn ihre dann ehemaligen Kunden wieder zurückgewinnt, muss sich erst zeigen. Während der Bauzeit wird es Sperrungen für die Anlieger geben, Baustellenverkehr, Krach entlang der Bahnstrecke.
Über anderthalb Jahre wird gebaut und gebuddelt. Es wird ein Jahrhundertprojekt sein, das von der Bahn umgesetzt wird. Nicht nur die Umwandlung des Zanders-Geländes zu einem neuen Stadtteil, auch der Gleisbau wird das Gesicht der Stadtmitte entscheidend verändern. Den Planern sollte deutlich vor Augen sein, dass auch die Zahl der Reisenden steigen wird.
Einen ebenerdigen Ausbau des Parkplatzes in Duckterath lehnt die Stadt ab. Dann, bitte schön, müssen weitere Parkdecks kommen. Anders geht es nicht.