Was ist denn das? Kurz vor der Vorführung von „Open Stage“ wuselt ein vermeintlicher Hausmeister mit Leiter, Fensterleder und Zollstock durch die Räume, klettert behände auf die Leiter, baggert die Putzfrau an. „Ich muss die Fluchtwege ausmessen“, erklärt er etwas atemlos dem Publikum. Und damit steigt Udo Passon als Hausmeister Watschinksi mit Ingeborg Heyberg alias Frau Nägele ein in den „Versuchsballon“ im Theas-Theater. „Open stage“ (offene Bühne) heißt das Programm ohne Programm, mit Darbietungen von Comedians, Rappern, Sängern und Improdarstellern.

Udo Passon und Inge Weyberg gehören zu den alten Hasen in Sachen Improvisation. Sie verbreiten auf der Bühne völligen Nonsens über Putzyoga in Zusammenhang mit neuen Zähnen.

Schauspieler und Moderator Lukas Bendig bringt das Publikum, darunter viele, die im Laufe des Abends selbst auf der Bühne stehen, richtig in Fahrt, übt das Applaudieren in vielen Lautstärken – da schreit der erste schon nach einer Zugabe.

Eine tolle Vorlage für Nonsens, doch dann wird es dem ersten Vorsitzenden vom Theas-Förderverein Christoph Overbeck ernst, der keine Spenden einfahren will, sondern als Comedian in Sachen Spams die leidige Sache mit den Kontenbestätigungen, den Erbschaften per E-Mail auf den Punkt bringt. Dann steigt der Rapper Franz Vohn auf die Bühne, schaltet die Musik über Handy ein – es klappt auf Anhieb. Der junge Mann füllt die Bühne und den Saal mit seinem Programm „frei“, erntet immer wieder spontanen Beifall.

Fabian Lampert kommt als Comedian zum Texteaustesten, wie er bekennt. In Höchstgeschwindigkeit schildert er seine Karriere an der Aldi-Kasse, an der Edeka-Kasse und weiteren Supermärkten und endet auf dem Flohmarkt.

Bergisch Gladbach: Auch eigene Truppe tritt auf

Comedian Matthias Otte geht es um Alkoholprobleme. Er zieht das Resümee, dass Alkohol im Sekt der einzige sei, der derzeit trocken sei. Unterhaltsam geht es weiter mit Johanna Bojarzin, Songwriterin mit Gesang und Klavier und wunderbarer Stimme, und selbst komponierte Chansons über die Liebe.

Um Wrestling und Liebesspiele geht es bei der Lesung von Hanna Eschenhagen, die einfach spontan vorbeigekommen war und das Theater kennenlernen wollte. Eine Mutter, die mit ihrem sehr kommentarfreudigen kleinen Sohn in der ersten Reihen sitzt, verlässt kurz entschlossen die Vorstellung – für so junge Ohren ist das gesprochenen Wort von Hanna Eschenhagen eben noch nicht geeignet.

Theas stellt sich neu auf

Wie sich das Bergisch Gladbacher Theater noch mehr öffnen will

Von

Thomas Rausch

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Auch die eigene Amateur-Improtheatertruppe des Theas, die Montagsgruppe, gibt zu viert noch eine Kostprobe von seiner Reaktionsfähigkeit, später noch getoppt von Udo Passon, der intensiv das Publikum einbindet.

Fazit nach der ersten offenen Bühne des Theas-Theaters: Ein irrer Mix, aber auch ein Versuchsballon, der noch ausbaufähig ist.