Ein Schulexpress soll Kindern helfen, sicher zu Fuß zur Schule zu kommen. Zu viele Elternteile liefern ihre Grundschüler mit dem Auto ab, wodurch Verkehrschaos entsteht.
„Walking-Bus“-ProjektWie die Stadt Bergisch Gladbach Elterntaxis an Grundschulen unterbinden will
Die Verkehrswende fängt an der Schule an. Ein sogenannter Schulexpress ist eine erste Lösung, die an den Grundschulen In der Auen in Refrath und in Hebborn dafür sorgen soll, dass Kinder sicher zu Fuß zur Schule kommen. Ziel ist es, dem Verkehrschaos entgegenzuwirken, das jeden Tag entsteht, weil Eltern ihre Kinder im Auto zur Schule bringen.
Noch bis zum 27. März können Eltern über einen Fragebogen den Schulweg ihres Kindes mitteilen, berichtet Mobilitätsmanager Jonathan Benninghaus. Im Anschluss werden die Rückmeldungen ausgewertet, in Routen zusammengeführt und auf Gefahrenstellen überprüft. In einer Einführungsphase werden die empfohlenen Wege dann gemeinsam mit Kindern und Eltern getestet.
Die Stadt übernimmt das Modell des Schulexpresses von einer Elterninitiative aus Bremen, die Verena Nölle vor 17 Jahren ins Leben gerufen hat. Das Prinzip: Die Schülergruppe läuft wie ein Linienbus nach einem Fahrplan feste „Haltestellen“ an. Das sind vorher festgelegte Treffpunkte, um Kinder morgens in die Schule zu bringen und mittags wieder nach Hause.
„Das ist nicht nur gut für die Gesundheit, sondern führt auch dazu, dass Kinder schon früh Verantwortung übernehmen und Selbstständigkeit erlernen“, so Benninghaus. Er hoffe, dass noch weitere Schulen von dem Konzept profitieren könnten. Die Kosten betragen 4500 Euro, hieß es in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Mobilität und Verkehrsflächen.
Verena Nölle unterstützt die Stadt Bergisch Gladbach bei der Umsetzung. Deutschlandweit haben bereits 160 Schulen die „Walking-Bus“-Projekte eingeführt. Nölle erhielt 2019 für ihre Initiative das Bundesverdienstkreuz.
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