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Bergisch GladbachSo gefällt der Wohnmobilplatz Paffrath

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Alles im Blick auf dem neu gestalteten Wohnmobilstellplatz am Paffrather Kombibad hat Platzwart Karl Heinz Neufeind. 

Bergisch Gladbach – „Camping“, sagt Karl Heinz Neufeind, „ist nicht mehr günstig, sondern eine innere Einstellung. Die Menschen sind anders drauf, lockerer, und wenn ich will, kann ich in Badehose frühstücken.“ Auf dem Wohnmobilstellplatz am Paffrather Kombibad allerdings nicht.

Da trägt Neufeind Arbeitskleidung; schließlich ist er einer von zwei Platzwarten, die auf dem neugestalteten Gelände alles im Blick haben. „Die Resonanz ist sehr gut“, freut er sich, „viele kommen und informieren sich hier“. Sein Büro, ein von Kindern und Jugendlichen mit Graffiti besprühter Container, ist Hingucker und Anlaufstelle zugleich.

Besuch im Wildgehege

Auch für Lena Johrden und Thomas Graf. Die Essener sind die ersten Gäste auf dem Platz. „Wir haben fürs Wochenende was gesucht, was nicht so weit weg ist“, erklärt die Projektmanagerin. Der Standort „schön im Wald gelegen“ gefalle ihr sehr gut, und das Angebot, dass das Kombibad für Kleinkinder biete, haben die beiden bereits mit der anderthalb Jahre alten Tochter Florentine getestet und für ausgezeichnet befunden. Auch der benachbarte Park sowie das nahegelegene Wildtiergehege Dünnwald hat sie interessiert.

In einer Campinggruppe auf Facebook sind die Eltern auf das Angebot in Paffrath aufmerksam geworden. Der Trip ins Bergische ist zugleich ein Testlauf für eine große Fahrt mit der Kleinen, die im Herbst geplant ist. Beide sind erfahrene Camper und Wohnmobilisten, die schon als Jugendliche viel gezeltet haben. Schauen, wo man auf der Anlage den besten Fernsehempfang hat, wollen sie nicht; Lena Johrden und Thomas Graf grillen lieber gemütlich.

Mit dem E-Bike zum Schloss Bensberg

„Wir haben hier in Bergisch Gladbach viele schöne Ecken“, weiß Neufeind, der auswärtigen Gästen gerne Tipps gibt, wie sie mit dem Bus in die Innenstadt, mit dem E-Bike zum Bensberger Schloss oder auch zum Mediterana kommen. Auch was die Platznutzer brauchen, weiß der Wohnwagenbesitzer bestens aus eigener Anschauung. Und weil das Angebot mit zehn Euro pro Tag „wirklich günstig“ ist, rechnet er damit, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sich die 20 Stellplätze füllen. Für den 18. August haben bereits Gäste aus Göttingen gebucht.

Wohnmobilisten sind ein unruhiges Völkchen, die schnell weiterziehen, wenn sie Frischwasser gezapft, Strom geladen und „Grauwasser“ aus Küche und Dusche entsorgt haben. Allerdings auch ein spontanes Völkchen, wie Uwe und Horst wissen. Die beiden Motorradfahrer kennen sich aus in der Branche, nehmen den Platz in Paffrath kritisch unter die Lupe und sehen direkt Verbesserungspotenzial.

Hoffnung auf Ganzjahresöffnung

Dass man vier Tage vorher buchen müsse und spontan nur kommen könne, wenn einer der Platzwarte vor Ort ist, der auch die Chips für Strom und Wasser ausgibt, sei keine glückliche Lösung. Oft sei man gerade auf der Autobahn und suche schnell nach einem Platz.

Auch das Fehlen von Hinweisschildern wird bemängelt. „Alleine hätte ich den Platz nicht gefunden“, kritisiert Horst, der aus der Voreifel angereist ist. Zudem könnten sich die beiden Freunde durchaus eine Ganzjahresöffnung vorstellen. Während großer Messen in Köln wäre der Platz dann vermutlich ebenso gefragt wie in der Adventszeit für Abstecher auf die umliegenden Weihnachtsmärkte.

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Karl Heinz Neufeind nimmt die Hinweise auf. Das Ganze sei ja erstmal ein Anfang; die Stadt wolle damit ein Angebot schaffen und „Ruhe reinbringen“ in einen Bereich, der in der Vergangenheit unter anderem von „Wanderarbeitern“ genutzt worden war und auch als Partyzone diente.

Dass Ordnungsamt und Polizei jetzt öfter vorbeischauten, wüssten auch die zuweilen lärmgestörten Anwohner zu schätzen. Neufeind kümmert sich auch um die Gestaltung der Grünanlage – allerdings nur noch kurze Zeit, dann fährt der Familienvater erstmal in Urlaub – mit dem Wohnwagen, versteht sich.