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Bergisch GladbachVerfahren zur Vergabe von Schulplätzen kommt auf den Prüfstand

Lesezeit 3 Minuten
Gezeigt wird der Eingangsbereich des Schulgebäudes.

Die Integrierte Gesamtschule Paffrath zählt zu den beliebtesten Schulen in Bergisch Gladbach.

Grüne, SPD und FWG wollen wieder zurück zum vorgezogenen Anmeldeverfahren für die Schulform Gesamtschule.  

Die kurzfristige Abschaffung des bisherigen Anmeldeverfahrens für weiterführende Schulen hat bei vielen Gladbacher Eltern und Kinder für Irritation und Verunsicherung gesorgt. Aus den Reihen der Schulen und Politik gab es dafür teils heftige Kritik. Grüne, SPD und Freie-Wählergemeinschaft setzen sich dafür ein, wieder zurückzukehren zu einem zeitlich vorgezogenen Anmeldeverfahren für die Schulform Gesamtschule.

Der Antrag der drei Fraktionen ist im Ausschuss für Schule und Gebäudewirtschaft am Dienstagabend einstimmig vertagt worden: in die Sondersitzung am 6. Mai, wenn es um die Entscheidung Neubau oder Kernsanierung der Integrierten Gesamtschule Paffrath (IGP) geht. Felix Bertenrath, Leiter der Otto-Hahn-Realschule und Sprecher der weiterführenden Schulen im Ausschuss, hatte zuvor den Hinweis gegeben, dass diese Debatte mitten im noch laufenden Verfahren für Unruhe in den Schulen sorgen würde.

Vollständige Zahlen liegen nicht vor

Wie berichtet, haben diesmal nach der neuen Regelung alle Schulen gleichberechtigt am Hauptmeldeverfahren teilgenommen. In der zweiten Runde, die am 19. März endete, konnten dann alle Kinder, die eine Absage an ihrer Wunschschule erhalten hatten, an einer Schule mit noch freien Plätzen angemeldet werden.

Bisher gab es in Bergisch Gladbach jahrzehntelang ein zeitlich vorgezogenes Anmeldeverfahren für die IGP, im vergangenen Jahr auch für die beiden Otto-Hahn-Gymnasium und Otto-Hahn-Realschule, Schulen, die in den Jahren davor immer viele Ablehnungen aussprechen mussten. Eltern, die eine Absage erhielten, konnten dann im Hauptanmeldeverfahren ihre Kinder an einer anderen Schule ihrer Wahl anmelden.

Viele Eltern waren verunsichert

Mit ihrem Antrag für ein vorgezogenes Anmeldeverfahren für die beiden Gesamtschulen im Stadtgebiet, versprechen sich Grüne, SPD und FWG die „Entscheidungsfreiheit und die Interessen aller Eltern und Kinder zu stärken.“ Eltern erhielten so eine größere Planungssicherheit.

In der Sitzung im Februar hatte Angelika Wollny, IGP-Schulleiterin, die Sorge geäußert, dass sich andernfalls viele Familien aus Angst, bei einer Gesamtschule eine Absage zu erhalten, vorbeugend bei einer anderen Schule anmelden würden.

Auf Anfrage der CDU bestätigt Fachbereichsleiterin Barbara Kirschner, dass die Anmeldezahlen aus der diesjährigen Hauptrunde bereits vorliegen. Sie lieferten jedoch nur einen Zwischenstand, weil die Zahlen aus der zweiten Runde noch fehlten. Im nicht-öffentlichen Teil könne sie aber, wenn gewünscht, über den vorläufigen Stand berichten.

CDU fordert Auskunft über Zahlen ein

Die Zurückhaltung der Informationen stößt bei der CDU auf grundsätzliche Kritik: „Nach der Gemeindeordnung gibt es dafür kein Grund“, beschwert sich Robert-Martin Kraus. Die Nicht-Öffentlichkeit sei nicht zu rechtfertigen, besteht die CDU auf die Auskunftspflicht der Verwaltung und setzt damit durch, dass Kirschner vorliest, wie sich die Verteilung der Kinder auf die zwölf weiterführenden Schulen im Moment darstellt.

Die Anmeldungen von auswärts kommenden Kindern sind dabei noch nicht berücksichtigt. Zudem fehlen die Plätze, die für gemeinsames Lernen freigehalten werden.   Deshalb sagen die Zahlen noch nichts darüber aus, wie der Stand genau ist, und wie sich das neue Anmeldefahren auf die Entscheidung der Eltern ausgewirkt hat.

In der Sondersitzung am 6. Mai sollen dazu die Anmeldezahlen von 2024 noch einmal vorgelegt werden, um einen Vergleich zu haben.

Für die Entscheidung, Abbruch/Neubau oder Generalsanierung werden die beiden Machbarkeitsstudien, diesmal hinterlegt mit den Kosten, in Bezug auf Zeit und Wirtschaftlichkeit vorgelegt. Für beide Varianten, hieß es zuletzt, sei ein Interimsbau notwendig.