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BürgermeisterwahlDer Kandidat von Grünen und SPD in Bergisch Gladbach plant den Aufbruch

Lesezeit 3 Minuten
Gemeinsamer Bürgermeisterkandidat der Grünen und der SPD Marcel Kreutz (Bildmitte).

Gemeinsamer Bürgermeisterkandidat der Grünen und der SPD Marcel Kreutz (Bildmitte).

Marcel Kreutz will den "Erfolgskurs" von SPD und Grünen fortsetzen und setzt auf einen personalisierten Wahlkampf.

Das Programm des gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten von SPD und Grünen ist noch in der Mache, aber während der ersten offiziellen Vorstellung machte Marcel Kreutz (SPD) schon einmal klar, was sein programmatisches Grundgerüst sein wird.

Am Anfang steht die Überzeugung, dass die bisherige Arbeit von Grün-rot unter Bürgermeister Frank Stein (SPD) fortgesetzt werden müsse.

Die vergangen Jahre sind für Marcel Kreutz eine Erfolgsgeschichte

„Bergisch Gladbach kann mehr“ hieß das Wahlkampfmotto von Stein und die ihn damals stützende Ampel (Grüne, SPD und FDP) im Jahr 2020. „Das ist auch mein Ansatz“, so Kreutz. Damals gab es so etwas wie eine Aufbruchstimmung und daran will Kreutz anknüpfen – eine Art Aufbruch 2.0. Die vergangenen Jahre sind, so sieht es Kreutz, eine Erfolgsgeschichte.

Insbesondere bei dem Thema, das für den 37-jährigen Kandidaten auf Platz eins steht: Die Bildungspolitik, der Schulbau. Wie es gelungen sei, die Sofortschulen wirklich exakt nach Zeitplan zur Verfügung zu stellen, sei „etwas Besonderes“. Kreutz: „Natürlich gibt es weiter einen riesigen Bedarf, aber diese Stadt ist in Bewegung gekommen.“ Sie sei unter Stein und Grün-SPD von der „Verwaltung zur Gestaltung“ übergegangen. Genau diesen Kurs wolle er fortsetzen.

SPD und Grüne wollen nach der Wahl weiter zusammenarbeiten

Bei diesen Ansätzen wurde Kreutz von den Vertretern von Grünen und SPD unterstützt. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Klaus Waldschmidt sagte: „Wir haben echte Aufräumarbeiten leisten müssen und es ist noch viel zu tun.“ Theresia Meinhardt (Grüne) erinnerte daran, dass SPD und Grüne sich bereits festgelegt haben, auch nach der nächsten Kommunalwahl weiter zusammenzuarbeiten. Und zwar auch für den Fall, dass das Bündnis von Grünen und SPD keine eigene Mehrheit haben oder organisieren könne. Meinhardt: „SPD und Grüne werden in jedem Fall zusammenbleiben.“

Eine klare Ansage für einen Lagerwahlkampf, denn auch CDU und FDP definieren sich als Bündnis, das nach der Wahl zusammenbleiben will.

Marcel Kreutz will keinen Lagerwahlkampf führen

Kreutz aber will keinen Lagerwahlkampf führen. Er erfahre einen „überwältigenden Zuspruch aus vielen Bevölkerungskreisen“ und setze darauf, dass die Bürgermeisterwahl vor allem eine Personenwahl ist. Und da sieht er sich gegenüber dem designierten Kandidaten von CDU und FDP, Alexander Felsch (CDU), im Vorteil. In die lokalen Themen müsse er sich nicht einarbeiten, für ihn sei die Kandidatur ein Heimspiel. Er kenne Stadt und Menschen. Als großes Thema, als großer Anspruch stehe für ihn der Erhalt des „sozialen Netzwerk Bergisch Gladbach“. Hinter diesem Begriff versammelt Kreutz Vereine, Schulen aber auch Verkehr und Umwelt - im Grunde alles. Viele Bereiche ließen sich nicht vom Rathaus aus steuern, sondern seien in der Verantwortung von Bund und Land. „Aber wo immer es geht, muss ein Bürgermeister den Menschen vor Ort zeigen, dass er sich für ihre Belange einsetzt.“ Kreutz sprach von einem „glaubwürdigen Angebot“, das er den Bürgern vorlegen werde. „Und dann werden wir sehen, wie sie entscheiden.“

Kreutz erklärte in dem Pressegespräch auch, dass er vor der Anfrage aus seiner Heimatstadt, Anfragen aus anderen Kommunen gehabt habe. Aber für ihn sei klar gewesen, dass er dafür nur in seiner Heimatstadt zur Verfügung stehe. „Das stand für mich und meine Familie fest“.

Für ihn passe jetzt alles zusammen und er freue sich auf den Wahlkampf. „Es ist ja meine erste Kandidatur für ein offizielles Amt überhaupt.“ Die Vorbereitungen dafür liefen bereits. „Wir haben daran schon vor meiner offiziellen Nominierung gearbeitet.“ Für die Grünen ist der Sozialdemokrat Kreutz der „Idealkandidat“. Grünen-Parteichef Jan Lobermeier: „Wir haben von Anfang an gesagt, Qualifikation vor Parteibuch.“