Mit StichschutzwestenBergisch Gladbacher Ordnungsamt künftig bis 22 Uhr unterwegs
Bergisch Gladbach – Ab nächsten Dienstag sind die dunkelblau bedressten „Stadtsheriffs“ bis 22 Uhr abends in der City unterwegs; also auch zu Zeiten, wenn sich die Fußgängerzone nach Geschäftsschluss 19 beziehungsweise 20 Uhr zügig leert.
„Bei Bedarf sind die Einsätze auch noch später möglich“, sagt Sprecher Martin Rölen. „Da kommt es auf die Situation an.“ Eine Rund-um-die-Uhr-Überwachung werde es allerdings nicht geben können. Mit bis zu vier Personen könnten die Kontrollgänge später vorgenommen werden. Derzeit seien die Ordnungswächter zu zweit unterwegs, die Einsatzzeit endet um 18 Uhr.
Eine deutliche Stärkung der Ordnungskräfte ist Teil eines neuen Sicherheitskonzepts für die Stadtmitte. Im Stadtrat wird dies von einer politischen Mehrheit, angeführt von CDU und SPD, unterstützt. Dezernent Peter Widdenhöfer hatte in einer vergangenen Ausschusssitzung von „großstädtischen Erfordernissen“ in Bergisch Gladbach gesprochen. Die „Sheriffs“ arbeiten mit den Bezirksbeamten der Polizei zusammen, und oft sieht man städtische Bedienstete mit den Kriminalbeamten gemeinsam auf einem Gang durch die Fußgängerzone.
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Angesprochen werden Passanten, die sich daneben benehmen. Das kann der Rüpel unter Alkoholeinfluss sein, die junge Frau, die eine Kippe wegschnippst oder die radelnde Oma, die während der Sperrzeit mit ihrem Rad durch die Fußgängerzone fährt. Verwarngelder werden in solchen Fällen auch verteilt. Vor nicht all zu langer Zeit interessierte die Stadtwächter so etwas eher am Rande.
Ordnungshüter in Bergisch Gladbach präsent
Die Ordnungsbehörden schauten meist auf falschparkende Fahrzeuge, die Mitarbeiter verteilten Knöllchen bei abgelaufenen Parkscheinen. Das Schreiben von Knöllchen passiert auch heute noch sehr intensiv. Aber anderes geschieht auch: Die Ordnungshüter sind dauerhaft präsent im Bild der Stadt. Die blauen Einsatzwagen, die oft auf dem Konrad-Adenauer-Platz stehen, ähneln mit ihren blauen Streifen optisch nicht aus Zufall den Polizeiautos; nur das Blaulicht fehlt.
Die Absicht ist klar: Das Auftreten soll Respekt vermitteln. Mittlerweile gibt es vier dieser blauen Stadt-Autos. Auch bei den Stadtwächtern hat sich in der Ausstattung einiges getan: Zum Eigenschutz sollen die Stadtwächter abends Stichschutzwesten anlegen. Ebenfalls für den Selbstschutz bei Zwischenfällen dient das bereits mitgeführte Pfefferspray. Über die Anschaffung von Zwei-Schuss-Pfefferpistolen und Schlagstöcken, in der Amtssprache „Einsatzmehrzweckstöcke“, wird bei der Stadt nachgedacht. Funkgeräte sind schon jetzt obligatorisch.
Nachdem bis Ende 2018 Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes die Bediensteten der Stadt unterstützt hatten, hat die Stadt das eigene Sicherheitspersonal mittlerweile auf acht erhöht – zuvor gab es nur drei Kontrolleure. Zwölf Stellen sind insgesamt bewilligt. „Wir werden nach der Genehmigung des Haushalts 2019 im Lauf des Jahres die übrigen Stellen ausschreiben“, kündigt Martin Rölen an.