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ChlorgasunfallBergisch Gladbacher verletzt sich beim Reinigen seines Pools schwer

Lesezeit 2 Minuten

In speziellen Chemikalienschutzanzügen und unter Atemschutz arbeitete sich die Feuerwehr in den Keller des Hauses vor, in dem rund 200 Milliliter Chlorbleichlauge ausgelaufen waren.

Bergisch Gladbach – Bei Wartungsarbeiten an seinem Pool ist ein Mann im Stadtteil Herrenstrunden am Montagnachmittag so schwer durch austretendes Chlorgas verletzt worden, dass er mit erheblichen Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus gebracht und dort behandelt werden musste.

Für den Einsatz müssen die Feuerwehrleute spezielle Chemikalienschutzanzüge und Atemschutz tragen.

Gegen 14.45 Uhr hatte laut Feuerwehrsprecher Elmar Schneiders ein Anrufer in der Telefonzentrale der Feuerwehr angerufen und gefragt, wie er „etwas Chlorbleichlauge“, die er im Keller verschüttet habe beseitigen könne.

Stichwort: Chlorbleichlauge

Natriumhypochlorit, auch als Chlorbleichlauge bekannt, wird als Oxidationsmittel beispielsweise zur Zerstörung von Farbstoffen beim Bleichen ebenso verwendet wie zur Desinfektion, unter anderem zur Chlorung von Trinkwasser und Schwimmbeckenwasser.

In Verbindung mit Säuren entwickelt Chlorbleichlauge giftiges Chlorgas, das zu gefährlichen Reaktionen führen kann. Beim Umgang mit Natriumhypochlorit ist daher höchste Vorsicht geboten. Es besteht Explosions- oder Brandgefahr bei der Reaktion von Natriumhypochlorit mit zahlreichen Stoffen.

Außerdem greifen entstehende Dämpfe beim Einatmen die Schleimhäute stark an. Die Feuerwehr geht bei Unfällen mit dem Stoff unter erhöhtem Schutz in den Einsatz. (wg)

„Auf Befragen des Einsatzführungsdienstes gab der Anrufer an, dass er bereits ein Kratzen im Hals verspüre“, so Feuerwehrsprecher Schneiders. Umgehend sei dem Mann mitgeteilt worden, dass er aufgrund einer drohenden Gefahr durch das Chlor sofort die Kellertüre schließen, die Haustüre öffnen und sich selbst ins Freie begeben solle.

Feuerwehr findet Mann mit Vergiftungserscheinungen vor seinem Haus

Gleichzeitig informierte die Feuerwehr die Rettungsleitstelle, so dass neben den Feuerwehrleuten der Feuer- und Rettungswache an der Paffrather Straße auch der Einsatzführungsdienst und ein Rettungswagen nach Herrenstrunden ausrücken konnten.

Genau überwacht wird der Einsatz der Feuerwehrleute unter Atemschutz.

Dort fanden die Retter den Anruferlaut Schneiders bereits mit deutlichen Vergiftungserscheinungen vor seinem Haus. Während er durch den Rettungsdienst versorgt wurde, fand der Einsatzleiter der Feuerwehr heraus, dass der Senior offenbar bei Wartungsarbeiten an der Filteranlage des hauseigenen Pools rund 200 Milliliter Chlorbleichlaufe im Keller verschüttet hatte.

„Der beißende Chlorgeruch hatte sich bereits im gesamten Gebäude ausgebreitet“, so Feuerwehrsprecher Schneiders. Der Hausbewohner sei schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht worden. Um die ausgelaufene Chlorbleichlauge aufnehmen zu können, wurde zur Unterstützung der Löschzug Stadtmitte alarmiert.

Die Bergung der bei Wartungsarbeiten an einem Pool ausgelaufene Chlorbleichlauge erforderte einen Großeinsatz der Feuerwehr.

In speziellen Chemikalienschutzanzügen und unter Atemschutz gelang es einem Feuerwehrtrupp schließlich, in den Keller zu gehen und die ausgelaufene Chlorbleichlauge mit Bindemittel zu versetzen. Anschließend sei das Gebäude gründlich gelüftet und das Bindemittel dann aufgenommen worden, so Schneiders. „Ein Spezialunternehmen hat die Entsorgung übernommen.“

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Gegen 17.45 Uhr hatten die 27 Einsatzkräfte, die mit zehn Fahrzeugen vor Ort waren, die Arbeiten schließlich abgeschlossen.