Grandhotel Schloss BensbergWiedereröffnung nach fünf Monaten Corona-Pause
- Das Althoff Grandhotel Schloss Bensberg war in der Corona-Krise mehr als fünf Monate geschlossen.
- Doch jetzt läuft das Geschäft an, am 1. September ist Wiedereröffnung.
- Frank Marrenbach, geschäftsführender Gesellschafter der Althoff-Gruppe, zieht seine Schlüsse aus den sich ändernden Reiseströmen. Ein Interview.
Bergisch Gladbach – Am 1. September wird das Althoff Grandhotel Schloss Bensberg wieder eröffnen – nach über fünf Monaten Schließung angesichts der Corona-Krise, was bereits Anlass zu düsteren Spekulationen war. Wird das stolze Flaggschiff des Kölner Hoteliers Thomas H. Althoff vielleicht sogar geschlossen bleiben?
Doch mit großem Auftritt greift das Fünf-Sterne-Plus-Haus wieder ins Rennen um die anspruchsvolle Kundschaft ein. Gleichzeitig mit dem Hotel feiert Drei-Sterne-Koch Joachim Wissler im Restaurant Vendôme sein 20-Jähriges. Als neuen geschäftsführenden Gesellschafter holte Thomas H. Althoff Frank Marrenbach ins Boot, einen der führenden Manager der Hotelbranche.
Das Grandhotel Schloss Bensberg war im Vergleich zu anderen Hotels relativ lange geschlossen. Es war sogar zu hören, für immer.
Das war nie ein Thema. Bensberg ist ein ganz wichtiges Haus für uns, es ist ein Leuchtturm unserer Kollektion, auch über das Rheinland hinaus. So etwas gibt man nicht auf. Unser Pachtvertrag (Eigentümer der Immobilie ist die Generali-Versicherung, d. Red.) läuft noch über viele Jahre.
Was war der Grund für die lange Schließung?
Es ist keine Kleinigkeit, einen Riesenapparat wie diesen wieder hochzufahren. Es war beispielsweise noch nicht klar, ob Veranstaltungen überhaupt stattfinden können und unter welchen Bedingungen. Diese sind für ein Haus wie das Grandhotel extrem wichtig. Nachdem die Richtlinien geklärt sind, verzeichnen wir wieder Buchungen, was uns optimistisch stimmt. Allerdings muss man auch sagen: Dieses Jahr ist für uns durch. Unser Fokus liegt auf der letzten Jahreshälfte, eher in 2021.
Das Messe- und Firmengeschäft wird vermutlich auch noch auf sich warten lassen?
Da werden wir uns noch etwas gedulden müssen. Aber größere Veranstaltungen oder Hochzeiten laufen wieder an.
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Wie wollen Sie das private Geschäft in Schwung bringen?
Wir haben in den letzten Wochen sehr genau beobachtet, wie sich die Reiseströme entwickeln. Der Trend ist: sich ins Auto setzen, drei bis vier Stunden an einen schönen Ort fahren und es sich ein paar Tage gut gehen lassen. Dafür ist das Grandhotel Bensberg genau richtig. Wir wollen noch stärker auf die Umgebung und das Umfeld eingehen. Köln vor der Haustür, das Bergische Land als Wanderparadies. Nicht zu vergessen die gastronomische Vielfalt der Restaurants – angefangen bei der Drei-Sterne-Küche von Joachim Wissler im Restaurant Vendôme über die italienischen Spezialitäten in der Enoteca bis zu den besonderen Angeboten in der Dali-Bar. Das passt. In diese Richtung wollen wir weitergehen.
Zur Person
Frank Marrenbach, Jahrgang 1966, war mehr als 20 Jahre Chef der Oetker Collection, einem familiengeführten Unternehmen der August Oetker KG in Bielefeld, das auf das Luxussegment der Hotelbranche spezialisiert ist. Deren Flaggschiff Brenners Park & Spa in Baden-Baden leitete er Jahrzehnte, wurde von Branchenmagazinen mehrfach zum Hotelier des Jahres gewählt und im vergangenen Jahr vom Gault Millau zum Gastronomen des Jahres.
Seit Mai ist er geschäftsführender Gesellschafter der Althoff-Gruppe, die als direkte Konkurrenz der Oetker-Gesellschaft gilt und mittlerweile 14 Hotels in vier Ländern managt. Thomas H. Althoff bleibt Mehrheitsgesellschafter des Unternehmens. Geboren ist Marrenbach in Opladen, er ist verheiratet und hat zwei Söhne. Er wohnt in Köln und Baden-Baden.
Neuer Manager im Althoff Grandhotel Schloss Bensberg ist Matthias Kienzle nach dem Weggang des langjährigen Direktors Kurt Wagner. (eck)
Was genau passiert derzeit im Schloss?
Der Wellness-Bereich wird komplett saniert und vergrößert auf etwa 1000 Quadratmeter. Die Saunen sind erneuert, der Pool ebenfalls und die Aufenthaltsräume wurden vergrößert. Damit betonen wir den Resortcharakter, in diese Richtung wollen wir uns weiterentwickeln. Wir sind zuversichtlich, dass wir damit dem Trend folgen.