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Ein Bürgerwald in Bergisch Gladbach?Grüne stellen Antrag beim Umweltausschuss

Lesezeit 3 Minuten
Christian Nolten

Christian Nollen, Leiter der städtischen Abteilung „Stadtgrün“, begrüßt den Vorschlag.

  1. Die Stadt reagiert positiv auf den Vorstoß der Grünen.
  2. Auf fast 1000 Quadratmetern könnte der Bürgerwald entstehen.
  3. Bürger wären selbst aufgefordert, Bäume zu pflanzen.

Bergisch Gladbach – Ob auch Apfelbäumchen gepflanzt werden, wird sich zeigen. Aber grüner wird es, falls tatsächlich der „Bürgerwald“ kommen sollte. Wer mit dem Begriff nichts anfangen kann: Das ist ein Wald, der von Bürgern im öffentlichen Raum gepflanzt wird. Jeder ist quasi aufgefordert, selbst Bäume zu pflanzen und gemeinsam mit der Verwaltung das Klima zu retten.

Noch gibt es so etwas nicht in der Kreisstadt, anders als in Köln zum Beispiel. Aber die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat den ersten Stein dafür ins Wasser geworfen und einen Antrag für den Gladbacher Umweltausschuss gestellt.

Verwaltung reagiert positiv

Es scheint so, als hätte der „Bürgerwald“ gute Chancen: Die Reaktion der Stadt ist zustimmend. Christian Nollen, Leiter der städtischen Abteilung Stadtgrün und Herr über Tausende Straßenbäume, schlägt den langgezogenen Wiesenstreifen am Fuße des Quirlsbergs vor, angrenzend an den neuangelegten Fuß- und Radweg. Das wären fast 1000 Quadratmeter, auf denen sich die Bürger mit ihren Bäumen austoben könnten.

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Dieser erste „Bürgerwald“ könnte nach Nollen eine Art Test sein. Heißt: Weitere könnten kommen. Die Bürgerschaft wäre bei einem positiven Votum des Ausschusses aufgefordert, Initiative zu zeigen. Die Namen freundlicher Gönner könnten auch mit kleinen Kärtchen am Stamm verewigt werden. So was kennt man ja von Ruhebänken und ähnlichem.

Der Grün-Fachmann der Verwaltung spricht von einer „Signalwirkung“, die ein „Bürgerwald“ haben könnte. Das Projekt könnte verdeutlichen, dass sich Bürger und Verwaltung künftig gemeinsam um die Bäume an den Straßen kümmern sollten. In Ansätzen passiert das schon heute: In Hitzeperioden sind die Bürger aufgefordert, die durstigen Straßenbäume zu bewässern. Auch die Feuerwehr betätigt sich als Baumretter und öffnet an Gluttagen die Hydranten fürs Baumgeießen.

Bäume müssen Stadtklima aushalten können

Der Stadtgrün-Leiter kündigt bereits an, gegebenenfalls ein Konzept für die Baum-Wiese anzugehen. Nollen mahnt zum Handeln, denn aktuell würden um „ein Vielfaches mehr Stadtbäume“ sterben als unter den gegebenen Rahmenbedingungen ersetzbar seien. Empfehlenswert seien allerdings nur solche Arten, die sich im heißen Stadtklima bewährten. Beim Apfelbäumchen wird man dann sehen.

Nicht nur der „Bürgerwald“: In Bewegung ist beim Thema Gladbacher Klima aktuell sehr viel. Auch ein Integriertes Klimaschutzkonzept drängt nach vorne: Das ist ein weiterer Kernantrag , der im nächsten Umweltausschuss diskutiert werden wird. Die SPD-Fraktion möchte ein solches auf den Weg bringen, die Stadt kann sich eine Bündelung der Klima-Aktivitäten vorstellen. Dafür müsste dann kurzfristig eine Art Klimaschutz-Manager/in eingestellt werden – das muss die Politik beschließen.

Zahl der Freiparker könnte überhand nehmen

Was die Ausrufung des Klimanotstands betrifft, gibt sich die Stadt allerdings eher zurückhaltend. Die Stadt stelle ja nur „einen kleinen Teilbereich im gesamten Klimageschehen“ dar, heißt es in der Antwort der Verwaltung auf das Anliegen der Grünen. Und beim freien Parken für Elektro-Fahrzeuge auf öffentlichen Parkplätzen (Antrag der Linken/BP) tritt die Stadt auch auf die Bremse.

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Nicht jetzt, aber später könne es einen Boom der E-Autos geben und die Zahl der Freiparker überhand nehmen. Die Stadt verlöre dann die Parkgroschen, mahnt sie vor der Ausschussberatung.