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Umbaupläne für die KircheStudierende stellen Ideen für Heidkamper Kirchengelände vor

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Das Gelände der Kirche Zum Frieden Gottes in Bergisch Gladbach-Heidkamp.

Bergisch Gladbach – „Nichts ist so beständig wie der Wandel“ zitiert Christoph Stapper, Presbyteriumsvorsitzender der Evangelischen Kirchengemeinde in Heidkamp, den Philosophen Heraklit von Ephesus in der Einladung zu einer besonderen Ausstellungseröffnung in der Kirche Zum Frieden Gottes. „Auch wir als Kirchengemeinde wollen den Wandel mitgestalten“, erklärt er.

So denkt die Evangelische Kirchengemeinde an eine Neugestaltung des Kirchengeländes nach. Grundlage könnten die Projektentwürfe von 15 Architekturstudenten und -studentinnen an der Technischen Hochschule Köln sein. Am Wochenende sind die Konzepte, Projektzeichnungen und -modelle im Kirchenraum ausgestellt worden – eine ungewöhnliche Vernissage. Warum soll das denkmalgeschützte Ziegelstein-Gebäude mit dem prägnanten, kupferummantelten Kirchturm saniert und neu definiert werden?

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Studierende der Architektur von der Technischen Hochschule Köln stellten ihre Ideen und Konzepte für eine Neugestaltung des Kirchengeländes  vor. 

Gute Bausubstanz von hannoveraner Architekten

Im Jahr 1960 wurde das architektonisch einzigartige Baudenkmal vom Architekturbüro Hübotter, Ledeboer und Busch aus Hannover entworfen – die gut erhaltene Bausubstanz ist in einem hohen Maße original vorhanden. „Was kann man tun, damit die Kirche nicht nur an den Sonntagen zum Gottesdienst anzieht?“, fragt Pfarrerin Jennifer Scheier in die Runde. „Früher war die Kirche im Dorf der Mittelpunkt – sie könnte es wieder werden.“

Neue Orientierung der Kirche im Mittelpunkt

Statt abzureißen und neuzubauen, steht die Neuorientierung im Mittelpunkt, die die Studierenden in vielfältigen Konzepten umgesetzt haben. Von akademischen Freiheiten spricht Professor Thorsten Burgmer, der die Konzeptentwicklung betreut hat. Tatsächlich wird die Kreativität der jungen Menschen herausgefordert von den bestehenden Gegebenheiten und den Ansprüchen an eine Umstrukturierung, die neue räumliche Erlebnisse ermöglichen soll.

Eine Studentin schlägt etwa einen Glasaufzug im Kirchturm zur Sicherstellung der Barrierefreiheit vor. Ein weiterer Vorschlag ist ein Gemeindesaal unter dem Kirchturm, ebenfalls barrierefrei erschlossen durch den Aufzug.

Küsterhaus mit Fragezeichen

Während der Kindergarten unbedingt erhalten werden soll, steht das Küsterhaus zur Disposition. Das Areal könnte um zwei längliche zweigeschossige Gebäude erweitert werden, für Diakonie, Verwaltungsräume, Gruppenräume und weitere Nutzungen. Außerdem sind vier Appartements und eine Wohngruppe vorgesehen. Weil die Diakonie aus dem vorhandenen Kirchengebäude ausgelagert wird, entsteht mehr Platz für Gruppenräume, Musiksaal und Gemeindesaal.

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Das Areal rund um die Kirche.

Ein anderer Projektentwurf sieht zwei Baukörper mit „rundlichem Design“ neben der Kindertagesstätte und neben der Kirche vor. Aus allen Blickwinkeln soll die Kirche zu sehen sein und im Mittelpunkt stehen. Doch die noch bestehenden Freiräume mit dem weitläufigen Wiesengelände und Parkplätzen gehen wohl zugunsten der luftigen neuen Gebäude verloren. Nach Gesprächen mit den Studierenden über die verschiedenen Konzepte nutzen Besucher die Gelegenheit, mit einem Chip ein erstes Votum für einen favorisierten Entwurf abzugeben.

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Wünschenswert wäre eine Broschüre, in der man die Entwürfe ausgiebig studieren könnte. Die Konzeptbeschreibungen in der Ausstellung sind im Halbdunkel nur schwer zu erfassen.