AboAbonnieren

Klimaschutz-RankingBergisch Gladbach landet auf dem vorletzten Platz

Lesezeit 2 Minuten

Stau auf der Dolmanstraße: Bergisch Gladbach schneidet im Klimaschutz-Ranking schlecht ab.

Bergisch Gladbach – Die rheinisch-bergische Kreisstadt ist zwar eine der grünsten Städte Deutschlands und ihre Menschen atmen auf den Straßen vergleichsweise wenig Schadstoffe ein. Gleichwohl landet Bergisch Gladbach bei der Klimafreundlichkeit im Vergleich der 77 größten Städte Deutschlands auf Platz 76. Dahinter kommt nur noch Ludwigshafen, Auf Platz 1 steht München.

Erstellt hat das Ranking „heizung.de“, eine Tochter des weltweit tätigen Heizungsbauers Viessmann. Die Autoren haben in zwei Bereichen Daten zusammengetragen: Zum einen in Sachen „Mobilität“, zum anderen beim Thema „Umwelt.“

Viele Grünflächen aber wenig E-Autos

Dabei geht es etwa um die Zahl der E-Ladepunkte für Autos und um die Zahl der Carsharing-Autos auf 100 000 Einwohner, außerdem um die Fahrradfreundlichkeit und die Zahl der Umweltzonen. Gefragt wird auch nach der Zahl der Coworking Spaces (geteilte Büroräume), dem Anteil der Grünflächen oder der Zahl der „intelligenten“ Straßenlaternen. Es geht damit etwa um Maßnahmen, die eine CO₂-arme Fortbewegung ermöglichen.

Das Naturschutzgebiet Grube Cox in der Stadtmitte reicht nicht für einen besseren Platz im Klimaschutz-Ranking.

Richtig gut schneidet Bergisch Gladbach bei den Grünflächen ab: 84 Prozent des Stadtgebietes sind grün, nur noch Siegen und Göttingen sind minimal besser. Als Quelle nennen die Autoren eine satellitengestützte Recherche der Tageszeitung Berliner Morgenpost. Sehr gut ist auch die Luft in der Kreisstadt: Der Stickstoff-Dioxid- Wert liege laut Umweltbundesamt bei zehn Mikrogramm pro Kubikmeter Luft.

Sehr viel Luft nach oben gibt es bei den E-Ladepunkten (51 auf 100 000 Einwohner in GL, Spitzenreiter Regensburg schafft 289), bei den Carsharing-Autos (GL 8 auf 100 000, Spitzenreiter Berlin 5814) oder bei den intelligenten Straßenlaternen (GL 5, Essen 100).

Stadt will künftig klimaneutraler werden

Die Stadt nimmt die Herausforderung durch die Zahlen an. Bürgermeister Frank Stein: „Die Problematik ist bekannt. Als Bürgermeister habe ich den Klimaschutz zu einem zentralen Ziel der neuen Wahlperiode erklärt und zur zentralen Aufgabe des hierzu neu gebildeten Dezernats von Ragnar Migenda gemacht.“ Und Migenda ergänzt: „Die in der Studie für die Bewertung genannten Parameter sind unter anderem der Anteil der Grünflächen, die CO2 -gebundene Mobilität, die Ladestruktur sowie die Fahrrad-Infrastruktur.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die hat die Stadtverwaltung bereits erkannt. Daher wurde die Verwaltungsstruktur auf Initiative der neuen Mehrheiten im Stadtrat entsprechend umstrukturiert.“ Der Dezernent mahnt aber auch, die Finanz- und Personallage nicht aus dem Blick zu lassen. Konkret sei die Stadt dabei, die Ladeinfrastruktur flächendeckend zu planen und möglichst rasch in die Umsetzung zu kommen. Auch in Bezug auf die Fahrradmobilität würden Defizite nun aktiv abgebaut. Migenda: „Das geht nicht von jetzt auf gleich, aber wir sind sehr optimistisch, demnächst im Ranking nach vorne zu kommen.“