Bergisch Gladbach – In Köln und Düsseldorf schauen die Marathonläufer in diesem Herbst in die Röhre – die beiden Läufe sind wegen Corona schon lange abgesagt.
Da könnte Bensberg zur großen Alterative werden. In der Schlossstadt wird gelaufen, das haben die Organisatoren jetzt amtlich: Der 47. Königsforst-Marathon ist genehmigt worden von Stadt Bergisch Gladbach und Rheinisch-Bergischem Kreis. Am 7. November wird es tatsächlich zum großen Treffen der Langstreckler auf der Kaule kommen. Nach ewigen Zeiten soll es auch einen Massenstart der Marathon- und Halbmarathonläufer geben.
Maximal 1500 Läuferinnen und Läufer in Bensberg
600 Läuferinnen und Läufer stehen schon in den Startlisten für Halbmarathon, Marathon und 63-km-Ultralauf, und aus der Rheinschiene könnten es nach den Laufabsagen noch viele mehr werden. Sind nun Tausende Lauffreunde aus Köln und Düsseldorf zu erwarten? „Nach der neuesten Landesverordnung könnten bei uns bis zu 2500 mitmachen“, berichtet Organisator Jochen Baumhof vom TV Refrath.
Tradition
Der Königsforst-Marathon stammt aus der Anfangszeit der Laufbewegung. Am 8. April 1973 fiel der Startschuss zur Premiere, schon damals auf der Kaule in Bensberg. Nachdem lange Jahre der Verein „Königsforst-Marathon“ mit Manfred Blasberg den Lauf ausgerichtet hatte, plant seit einiger Zeit der TV Refrath um Abteilungsleiter Jochen Baumhof die Veranstaltung. Schon jetzt laufen die Vorbereitungen zur großen Feier „50. Königsforst-Marathon“, die im März 2024 ansteht. Zum Jubiläum wird der Verband der deutschen Straßenläufe (GRR) seine Jahrestagung 2023 in Bensberg abhalten.
Aber zu früh gefreut: In Bensberg muss seit jeher auch der Naturschutz im Königsforst beachtet werden. Die Deckelung bei 1500 Teilnehmern ist Vorgabe, die einzuhalten ist. Aber auch das wäre eine Zahl, die in Corona-Zeiten ziemlich bemerkenswert wäre.
Erste Großveranstaltung dieser Art seit Frühjahr 2020
Seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 hat es in der Kreisstadt eine Großveranstaltung dieser Art nicht mehr gegeben. Bekanntlich sind auch alle Stadtfeste und Kirmessen abgesagt worden. Dass manche Sportler aus Düsseldorf oder Köln nach Bensberg kommen, kann sich Baumhof durchaus vorstellen. Aber das Limit 1500 sei gesetzt.
Nach jetzigem Stand ist der Lauf offen für alle, die 3-G-Regel (Genesene, Getestete, Geimpfte) spielt beim Königsforst-Marathon noch keine Rolle. „Wir werden das final nach der neuen Landesverordnung entscheiden“, sagt Baumhof. Mitte September werde die Vorgabe erwartet.
Berlin erwartet 35.000 Teilnehmende Ende September
Veränderungen bei den „G“s will Baumhof nicht ausschließen, auch in Absprache mit den Behörden. „Die Sicherheit der Sportler und Helfer steht an oberster Stelle.“ Es könne sein, dass nur Genesene und Geimpfte, vielleicht sogar nur Geimpfte starten dürfen. Alle Optionen seien vorstellbar.
Baumhof kennt die Vorgabe des Hamburg-Marathons am 12. September: Nur Geimpfte dürfen an der Alster über die 42,195 Kilometer teilnehmen, das ist die sogenannte 1-G-Regel. Dafür habe es von der Freien Hansestadt Hamburg eine Bürgschaft sogar für die Veranstalter gegeben, um bei geringen Teilnehmerzahlen einzuspringen. Beim Berlin-Marathon Ende September werden 35.000 Sportler aus aller Welt erwartet.
Schutzkonzept überzeugt mit strikten Einbahnstraßen
Die Vorgabe in der Hauptstadt: 3G plus. Genesene und Geimpfte müssen eine der Corona-Apps auf dem Smartphone haben und darüber ihr Impfdokument vorweisen. Ungeimpfte und Nichtgenesene müssen einen tagesaktuellen PCR- oder Schnelltest mitbringen und auf der Marathonmesse am Tage vor dem Lauf einen weiteren PCR-Test machen, auf eigene Kosten (38 Euro). Welche der „G“-Regelungen beim Königsforst-Marathon letztlich gelte, werde sich in den nächsten Wochen zeigen, erklärt Baumhof.
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Das Schutzkonzept für den Marathonlauf, das die Behörden überzeugte, sieht strikte Einbahnstraßen-Wege auf dem Gelände des Albertus-Magnus-Gymnasiums vor. Der große Start soll von der Straße Kaule auf den Lehrenden-Parkplatz verlegt werden, einfach weil es dort günstiger für die Abläufe ist. Stadt und Kreis unterstützten das Laufereignis nach besten Kräften, berichtet Baumhof. Ansonsten sei diese Großveranstaltung nicht zu stemmen. Weil die Laufstrecke überwiegend im Wald sei, stelle sich das Problem der Zuschauer nicht.
Der Kürtener, seit über vier Jahrzehnten in der Laufszene unterwegs, erwartet mit der Corona-Pandemie auch tiefgreifende Veränderungen bei den Veranstaltungen. Sinkende Teilnehmerzahlen aufgrund der Pandemie bereiteten vielen Läufen große Sorge. Daneben müssten genügend Helfer vorhanden sein. Und auch das Sponsoring müsse gelingen. Viele Unternehmen seien aber wegen der fortwährenden Corona-Pandemie zurückhaltend.