Die Stadt hat keinen Grund zum Eigenlob. Sie sollte besser versuchen, ihre eigenen Ziele zu erreichen, meint unsere Autorin.
KommentarDie Kita-Situation in Bergisch Gladbach droht zu eskalieren
Es ist jedes Jahr dasselbe, es gibt immer zu wenig Kinderbetreuungsplätze in Bergisch Gladbach. 400 Plätze, die fehlen, sind es im März dieses Jahres gewesen. Das ist wahrlich kein Grund für die Stadtverwaltung, sich auf die Schulter zu klopfen, auch wenn die Krise in anderen Städten in Nordrhein-Westfalen noch größer ist.
Anspruch und Realität klaffen weit auseinander, das sollte sich die Verwaltung besser vor Augen führen: Ihre eigenen Ziele bei den Versorgungsquoten hat sie nicht erreicht. Vor allem für die jüngeren U3-Kinder ist die Lücke groß. Dabei gibt es auch für sie einen Rechtsanspruch auf Betreuung. Kommt die Stadt nicht rechtzeitig voran beim Bau neuer Kitas, könnte die Situation im neuen Kita-Jahr 2025 eskalieren, auch wegen des Fachkräftemangels.
Bergisch Gladbacher Eltern haben sogar mit Kita-Platz Sorgen
Sogar wer einen guten Betreuungsplatz hat, lebt in der ständigen Sorge, dass gleich das Telefon klingelt und die letzte verbliebene Erzieherin einen Hilferuf absetzt. Aber diese Schwierigkeiten entbinden das Jugendamt als offizieller Jugendhilfeträger nicht von der Pflicht, ein bedarfsgerechtes Angebot vorzuhalten.
Es ist unfair, wenn Kinder erst im Vorschulalter einen Platz bekommen, Inklusionskinder und Kinder, die nicht gut Deutsch sprechen, benachteiligt werden – ganz abgesehen davon, dass bei Nichterfüllung des Rechtsanspruchs erneut Zwangsgelder gegen die Stadt verhängt werden könnten.