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Kommentar

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Ein dritter Brand in der Hochhaussiedlung Bergisch Gladbach darf nicht passieren

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Lesezeit 2 Minuten
Ein Löschfahrzeug der Feuerwehr steht auf der Straße. 

In der Silvesternacht 2023 brannte es in einer Wohnung im 13. Stock im Wohnpark Bensberg.

Die Angst der Bewohner vor der Silvesterknallerei im Wohnpark Bensberg ist berechtigt, meint unsere Autorin.

Man könnte denken, das ist doch ganz einfach. Diejenigen, die Angst vor der Silvesterknallerei im Wohnpark Bensberg in Bergisch Gladbach haben, können doch einfach wegfahren. Dann kriegen sie die Attacken gar nicht mit. Aber das Gegenteil ist der Fall. Die Leute bleiben, wie sie sagen, erst recht daheim, um verhindern zu können, dass ihr Zuhause im schlimmsten Fall in Flammen aufgeht.

Damit sie schnell handeln können, wollen sie vor Ort sein, etwa wenn sich eine Rakete in der Markise verfängt, wie es beim Nachbarn von Christiane Bertram im vergangenen Jahr passiert ist. Oder wenn ein von der Thermik zwischen den Hochhausschluchten nach oben katapultierter Knaller durch ein gekipptes Fenster in die Wohnung im 18. Stock abtreibt, ebenfalls ein Vorfall von Silvester 2023.

Diese und ähnliche Fälle tauchen nicht in der Statistik der Feuerwehr auf. Kleine Einzelfälle, die die Bewohner gar nicht erst gemeldet haben, weil sie in den Silvesternächten in ihrem Viertel an der Tagesordnung sind. Insofern spiegelt die Einschätzung der Feuerwehr nicht die Realität wider. Zwei Brände hat es laut Feuerwehr im Wohnpark schon gegeben. Und die Angst vor dem dritten ist keine Panikmache, sondern schlicht berechtigt.

Die Aufgabe, Brände und Unfälle zu verhindern, lastet jetzt wieder auf Ordnungsbehörde und Polizei – als hätten sie in dieser Nacht nicht schon genug zu tun.