Die dauerhafte Öffnung des Zanders-Areals wird den Blick der Bürger verändern, meint unser Autor.
KommentarÖffnung von Zanders kann den Blick für die Realität schärfen
Das Zanders-Areal ist derzeit ein Fremdkörper im Stadtgebiet. Umzäunt und abgeriegelt ist das 37 Hektar große Gelände für die Bürger unzugänglich und wirkt als Trennung von Stadtteilen. In der Vision der neuen Zanders-Papierstadt leben und arbeiten dort 6000 Menschen, gibt es kulturelle Treffpunkte, einen Bildungscampus und einen Park und vieles mehr.
Offen, vernetzt, ökologisch - alles, was gut und teuer ist, wird auf dieses Areal projiziert. Oft genug sind es akademische Diskussionen unter echten und auch selbst ernannten Fachleuten. So richtig vorstellen können sich diese tolle Papierstadt nur Menschen mit sehr, sehr viel Fantasie.
Bergisch Gladbach: Zanders wird ein erlebbarer Teil der Stadt
Mit der dauerhaften Öffnung des Geländes, der „Mainstreet“, könnte das vielleicht anders werden. Zanders öffnet sich und wird ein erlebbarer Teil der Stadt. Das wird den Blick verändern. An den Problemen der Erschließung und der Entwicklung des Geländes ändert die Öffnung nichts. Ist die Stadt mit der Gründung einer Zanders-Projektgesellschaft auf dem richtigen Weg? Was ist von der gesuchten Geschäftsführung dieser Gesellschaft zu erwarten?
Das sind zwei der Kernfragen. Da wird der Spaziergang über die „Mainstreet“ nicht wirklich weiterhelfen. Aber - und das ist tatsächlich ein Meilenstein - alle Bürger in Bergisch Gladbach werden dann nicht mehr über ein fremdes, abgeriegelten Areal reden, sondern von einem erlebbaren Stück Stadt- und Wirtschaftsgeschichte.
Die Führungen über das Gelände waren schnell ausgebucht – das Interesse an Zanders war und ist groß. Die Öffnung wird die emotionale Verbundenheit zu Zanders sicher stärken. Vielleicht wird der Blick auf die Möglichkeiten und Grenzen von Zanders auch geschärft, wenn das Gelände buchstäblich jeden Tag erfahrbar ist.