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Trügerischer MietspiegelWas in Bergisch Gladbach schief läuft – Ein Kommentar

Lesezeit 2 Minuten
Mietwohnung Symbolbild 110122

Ein „Zu vermieten“-Schild in einem Fenster. (Symbolbild)

Bergisch GladbachDer Mietpreisspiegel ist eine feine Sache. Wenn sich Vermieter und potenzieller Mieter gegenüberstehen, können sie anhand des Zahlenwerkes verhandeln und wissen so ungefähr, was teuer und was preiswert ist. Wahrscheinlich war das früher auch so.

Aber Bergisch Gladbachs Wohnungsmarkt ist heute dadurch gekennzeichnet, dass es gar keine Wohnungen gibt. Oder genauer gesagt, die Nachfrage das Angebot weit übersteigt. Der Gesetzgeber hat – wir unterstellen immer nur das Beste – verhindern wollen, dass sich auf dem Wohnungsmarkt raffsüchtige Vermieter die Taschen voll machen, und deshalb an verschiedenen Schrauben gedreht, so dass sich die Mietpreise auf einem Papier wie dem Mietpreisspiegel der Stadt Bergisch Gladbach nur wenig verändern.

Der Fehler liegt im System

Tja, aber was hilft das den Wohnungssuchenden? Wer eine passende, bezahlbare Wohnung findet, der hat entweder Beziehungen oder großes Glück. Und wie immer, wenn der Fehler im System liegt, wird getrickst. Das ist ein Kennzeichen von Mangelsystemen. Selbstverständlich werden in Gladbach Mietpreise gezahlt, die über dem Mietspiegel liegen.

Wer es sich leisten kann, der findet eine Wohnung. Auf der Strecke bleiben die kleinen und mittleren Einkommen. Und Abhilfe ist nicht in Sicht. Die Bauprojekte im Gladbacher Zentrum werden an der Knappheit für preiswerten Wohnraum nichts ändern. Dort werden im Verkauf teilweise 4000 Euro pro Quadratmeter aufgerufen. Das können keine preiswerten Mietwohnungen werden.

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Und der soziale Wohnungsbau tritt vor allem mangels städtischer Flächen auf der Stelle. Die Verfasser des Mietspiegels haben sicherlich sehr gewissenhaft das vorhandene Zahlenmaterial ausgewertet. Aber mit dem Mietspiegel in der Hand in Bergisch Gladbach auf Wohnungssuche zu gehen, ist keine gute Idee.