KonkurrenzkampfIn Bergisch Gladbach stehen sich Coronatest-Drive-ins direkt gegenüber
Bergisch Gladbach – Wer die Saaler Straße entlangfährt, hat die Qual der Wahl: Egal ob er oder sie an der Saaler Mühle links oder rechts abbiegt, es geht zu einem Drive-in-Testcenter.
Das findet Norbert Hasbach gar nicht gut. Er hat mit seiner Drive-in-Teststation auf dem Parkplatz des Mediterana Pionierarbeit geleistet, als die Corona-Schnelltests gerade herausgekommen waren.
Bergisch Gladbach: Zwei Coronatest-Drive-ins nebeneinander
Seit ein paar Tagen gibt’s nun gleich gegenüber auf dem Parkplatz der Eissporthalle einen weiteren Test-Drive-in. Die Perspektive für seine rund 100 geschulten Mitarbeitenden, die er aufgrund der geschlossenen Geschäfte habe gewinnen können, sei gefährdet, fürchtet Hasbach und kann nicht nachvollziehen, dass zwei Drive-in-Teststationen in direkter Nachbarschaft genehmigt wurden.
Der Kreis, der die medizinischen Voraussetzungen von Teststationsgründern zu prüfen hat, sieht da unterdessen keinen Spielraum. „Sofern die Voraussetzungen zum Betrieb einer Teststation vorliegen, wie Hygienestandards und Sachkundenachweis, haben wir keine weitere Handhabe“, erläutert Krisenstabssprecherin Birgit Bär. Für die Genehmigung des Standorts sei die Stadt zuständig.
Bergisch Gladbach: keine Regelung über Abstände von Corona-Teststellen
Doch auch im Rathaus sieht man sich bei der Frage nach Abständen von Teststationen die Hände gebunden. „Das entscheidet das Gesetz des Marktes“, sagt Stadtsprecher Martin Rölen. „Wir prüfen nur, ob der Betrieb einer Teststelle auf einer Fläche ordnungsbehördlich möglich ist.“
Die Voraussetzungen dafür seien auf dem Parkplatz der Eissporthalle gegeben gewesen. „Unsere Ordnungsbehörde würde nur eingreifen, wenn es zu Verkehrsstau oder ähnlichem kommen würde“, sagt Rölen und verweist darauf, dass es auch in der Gladbacher Innenstadt zahlreiche Teststationen gebe, teilweise auch direkt vis-à-vis.
Brandstiftung?: Dach von Corona-Drive-in in Bergisch Gladbach brennt zweimal
Norbert Hasbach kann das nicht nachvollziehen. Ohnehin habe er es in den vergangenen Wochen nicht leicht gehabt. Zweimal seien sogar „Brandanschläge“ auf seine Zelte verübt worden, sagt er.
Von Brandstiftung, die einen größeren Gebäudeschaden bedeuten würde, möchte die Polizei zwar nicht sprechen, bestätigt aber, dass es in zwei Fällen, am 5. April und 15. Mai, zu „Sachbeschädigungen durch Feuer“ an der Überdachung der Teststation gekommen sei.
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Einen Hinweis auf Täter habe es nicht gegeben, so Polizeisprecher Christian Tholl. Die Fälle seien an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet worden.
Teststellenbetreiber Hasbach will sich indes nicht unterkriegen lassen. „Schon wegen meiner Mitarbeiter nicht“, sagt er.
Der Betreiber des Testzentrums gegenüber war bis Redaktionsschluss für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.