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Kostenpunkt: 60.000 EuroRückkehr ins historische Zander-Bad

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Frank Stein (vorne) und Manfred Habrunner, die beiden Geschäftsführer der Bädergesellschaft Bergisch Gladbach, zeigen sich erleichtert, dass das Hans-Zanders-Bad wiedereröffnen kann.

Bergisch Gladbach – Neustart im Hans-Zanders-Bad: Im Schwimmbecken ist wieder Wasser. Die Luft ist warm, es riecht ein bisschen nach Chlor, am Beckenrand liegen schon Schwimmnudeln und -bretter in allen Farben bereit. Ab heute kann der Betrieb wieder aufgenommen werden. Schulen und Vereine in der Stadt sind erleichtert. Vier Monate lang war das Bad geschlossen.

Rechtzeietiger Start zum Schulanfang

60.000 Euro hat die Bädergesellschaft Bergisch Gladbach investiert, um aktuelle Schäden in dem Hallenbad zu beheben. Durch breite Risse im betonierten Beckenboden und undichte Fliesen waren große Mengen Wasser in den Boden gesickert, „120 Kubikmeter pro Tag, das ist so viel, dass das Becken innerhalb von drei Tagen leer gewesen wäre“, berichtet Manfred Habrunner. Der Geschäftsführer der Bädergesellschaft wirkt erleichtert. Das Schul- und Vereinsschwimmbad kann rechtzeitig zum Schulanfang wieder aufmachen. „Wir bedauern die schmerzlichen Einschränkungen für Schulsport und Vereinstraining. Aber wir konnten nicht hexen“, sagt Habrunner. Es sei schwierig gewesen, so kurzfristig eine Fachfirma zu finden, die das Becken abdichtet.

In zwei Schichten ist in einem aufwendigen Verfahren ein Kunststoffbelag auf die Fliesen aufgetragen worden. Obendrauf kam noch ein Farbanstrich, so dass das Wasser jetzt in einem sehr schönen Kornblumenblau leuchtet. „Wir sind zuversichtlich, dass das hält“, sagt Habrunner. Die Baufirma habe eine Fünf-Jahres-Garantie für die Dichtheit abgegeben.

Wasserverlust und Rost

Seit Schuljahresbeginn im August 2019 ist das Zanders-Bad zu gewesen. Nach Wartungsarbeiten in den Sommerferien war der Wasserverlust festgestellt worden. Nach der Expertise einer Fachfirma kam zunächst eine Leckage der unterirdischen Rohre in Frage, so dass die durch Rost stark beschädigten Leitungen erneuert wurden. Erst danach stellte sich heraus, dass letztlich der undichte Beckenboden ursächlich für den Wasserverlust war.

Zukunft von Gladbachs Bädern

Das Bäderkonzept – so wie es vom Stadtrat verabschiedet wurde – sieht vor, alle derzeitigen Schwimmbäder zu erhalten. Zurzeit laufen die Bauarbeiten zur Modernisierung und Neugestaltung der Außenbecken des Kombibades Paffrath. Die Baukosten belaufen sich auf fast vier Millionen Euro. Bis zur kommenden Freibadsaison sollen alle Bauarbeiten abgeschlossen sein. Für die Jahre 2022/23 ist als Nächstes der Abbruch und Neubau des Hallenbades am Mohnweg in Refrath geplant. Die Kosten werden auf 5,8 Millionen Euro geschätzt. Die Kernsanierung des Richard-Zanders-Bades ist für die Jahre 2024/25 vorgesehen. Ein Architekt sei beauftragt worden, die Kosten zu ermitteln. Auch energetisch und technisch ist das Bad schon lange nicht mehr auf dem neuesten Stand. Eine gute Perspektive hat das Freibad Milchborntal: Hier fallen nur routinemäßige Instandsetzungsarbeiten an. (ub)

„Das Bad ist wiederhergestellt, aber nicht in einem neuwertigen Zustand“, betont Frank Stein, Kämmerer der Stadt und ebenfalls Geschäftsführer der Bädergesellschaft. Ein Hinweis darauf, dass die nötige Komplett-Sanierung des Hallenbades noch aussteht (siehe Infokasten). „Man weiß also nie, was noch passiert“, so Stein. An anderen Stellen könnten neue Schäden auftauchen. Fundamente und Untergrund seien durch die Feuchtigkeit aber nicht beschädigt worden. „Für die Stabilität des Gebäudes besteht keine Gefahr“, versichert Stein.

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Eine gute Nachricht für die 20 Schulen und sechs Vereine, die das Schwimmbad nutzen. „Wir sind glücklich , dass wir unsere Kurse und Trainingsstunden wieder vollständig abhalten können“, ist Johannes Wenzel, Vorsitzender vom Schwimmverein Bergisch Gladbach 1920/71, froh, dass die Bädergesellschaft die Reparatur nicht auf die lange Bank geschoben habe.