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Kritik an StadtverwaltungIntegrierte Gesamtschule Paffrath muss komplett saniert werden

Lesezeit 2 Minuten
Luftaufnahme der IGP.

Die Integretierte Gesamtschule Paffrath muss komplett saniert werden.

Die Schulleiterin wirft der Verwaltung „Mauschelei“ vor. Die Politik übernimmt die Rolle des Vermittlers.

Trinkwasser aus dem Wasserhahn wird es in der Integrierten Gesamtschule Paffrath (IGP) auf absehbar nicht geben. Gekocht werden kann in der Lehrküche nicht – und das gesamte Gebäude gilt als Kandidat für eine komplette Sanierung. Die Politiker im Ausschuss für Gebäudewirtschaft musste da schon tief Luft holen.

„Wir wussten, dass es nicht gut in der Schule aussieht, aber nicht, wie schlimm wirklich es ist.“ Und als wenn die Lage nicht schon ziemlich verfahren und kompliziert wäre, erklärte die Verwaltung gleich zu Beginn der Ausschusssitzung, ihre Mitteilung zum Brandschutzplan für, nun ja, missverständlich. Wörtlich heißt es: „Das vorliegende Brandschutzkonzept ist nicht mehr gültig.“ Was ausdrücken solle, dass das Brandschutzkonzept angepasst werden müsse – gültig sei es weiterhin.

Verfahrene Lage um Bergisch Gladbacher Schule spitzt sich zu

Damit war dann der Boden bereitet für einen Schlagabtausch zwischen der IGP-Schulleiterin Angelika Wollny und der städtischen Verwaltung. Engagiert schilderte die Situation vor Ort, wo sie von Schülern, Eltern und Kollegen immer wieder nach dem Sachstand befragt werde. „Aber was kann ich sagen, wenn ich nicht informiert werde, oder die Informationen widersprüchlich sind.“

Vollkommen unverständlich sei ihr, dass es die Stadt geschafft habe, die Mensa (dort wird auch Essen für andere Schule zubereitet) mit Trinkwasser zu versorgen, nicht aber die Lehrküche. „Für uns wird einfach nichts getan.“ Für die Gesamtsanierung ihrer Schule fürchtet sie ein „großes Chaos“.

Schulleiterin unterstellt Gladbacher Stadtverwaltung „Mauschelei“

Und sie äußerte den Verdacht, dass die Behandlung von Schulen auch etwas mit „Mauschelei“ und guten Beziehungen zu tun habe. Die so angegriffene Verwaltung versuchte sich mit Sachargumenten zu wehren und der Beigeordnete Thore Eggert war sichtlich bemüht eine verbale Schlammschlacht zu vermeiden. „Sie sollten uns aber einen Kompetenzvorsprung zubilligen“, sagte er in Richtung Schulleiterin. An dieser Stelle dann die überraschende Wende. Die Vertreter der verschiedenen Fraktionen bemühten sich zu vermitteln.

Denn sie sahen da ein wirklich großes Problem: „Wir laufen Gefahr, dass das Verhältnis von IGP und Stadtverwaltung auf Dauer von gegenseitigem Misstrauen geprägt ist.“ Andreas Ebert (SPD) der Ausschussvorsitzende war noch einen Tag nach der Sitzung von der eigenartigen Konstellation beeindruckt. „Ich bin sehr froh, dass alle Fraktionen vermitteln wollen.“ Vorgeschlagen wurde von der CDU ein fester Ansprechpartner für die Schulleitung in der Verwaltung. Denn, auch das war ein Ergebnis des denkwürdigen Abends, die Baustellen an der IGP werden ja nicht kleiner.


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