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Radsport in Bergisch GladbachStadt will Mountainbiker nicht länger dulden

Lesezeit 3 Minuten
Mountainbiker

Das Trainingsgelände im Stadtteil Hebborn ist seit der Vereinsgründung vor 13 Jahren Sportstätte und sozialer Treffpunkt zugleich. Der Parcour hat sogar Deutsche Meister hervorgebracht.

  1. Seit 13 Jahren trainiert der Mountainbiker-Klub Dirt Stylers im Wald des Bergisch Gladbacher Stadtteils Hebborn.
  2. Doch nach wie vor ist die Trainingsanlage aus Sicht der Stadtverwaltung illegal.
  3. Trotz Rückhalt aus der Kommunalpolitik scheint es jetzt eng zu werden für die erfolgreichen Zweirad-Sportler.

Bergisch Gladbach – Es sieht nicht gut aus für die Dirt Stylers. Laut Stadtverwaltung sind die Aussichten für eine weitere Duldung des Trainingsgeländes im „Nutbush Forest“ schlecht.

„Die Einleitung eines bauordnungsrechtlichen Verfahrens wird sich nicht vermeiden lassen“, sagt Stadtsprecher Martin Rölen. Die Stadt sieht die Anlage demnach als illegal errichtetem Bau an, gegen den die Behörde vorgehen muss.

Räumung des Geländes droht

Der erste Schritt in dem eingeleiteten Verfahren werde dabei eine Anhörung sein, die dem Verein die Möglichkeit gibt, seine Sicht der Dinge darzustellen, bevor abschließend über den Erlass einer behördlichen Verfügung zur Räumung des Geländes entschieden werde. Im Klartext heißt das: Die Stadt sieht sich gezwungen, dem Verein endgültig die Nutzung der Mountainbike-Strecke zu untersagen.

„Wir warten ab, bis wir das schriftlich haben“, versucht Vorstandsmitglied Peter Hierath die Ruhe zu bewahren. Denn die Dirt Stylers haben nach den positiven Signalen, die aus der Politik kamen, gehofft, dass es jetzt für sie bergauf geht: Dass die Sportler ihre Anlage mit Sprunghügeln im Nußbaumer Wald weiter nutzen können – solange bis der Bike-Park entweder an der jetzigen Stelle oder auf angrenzenden städtischen Grundstücken mithilfe eines B-Plans legalisiert werden kann.

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In diese Richtung geht auch das einstimmige Votum der Fraktionen, die die Verwaltung beauftragten, die Duldung der ungenehmigten Nutzung bauordnungsrechtlich und in Hinblick auf die Verkehrssicherungspflicht zu prüfen. Nach der Beratung des Haupt- und Finanzausschusses am 23. Juni zog Jörg Krell, Fraktionsvorsitzender der FDP, ein positives Fazit: „Der gute Wille ist da.“

Der Erfolg hänge seiner Meinung nach von der konstruktiven Mitarbeit aller ab. Auch Elisabeth Sprenger, Leiterin des Fachbereichs Planen und Bauen, betonte „nicht gegen die Dirt Stylers zu sein“, sondern einen gemeinsamen Weg gehen zu wollen.

Und jetzt der Rückschlag. „Damit haben wir nicht gerechnet“, sagt Hierath. Seine Befürchtung: „Wenn wir für eine längere Zeit keine Trainingsstrecke zur Verfügung haben, springen uns die Mitglieder ab.“ Von den 96 Vereinsmitgliedern sind 32 unter 21 Jahre.

Seit der Vereinsgründung vor 13 Jahren hat sich die Sportstätte auch zu einem sozialen Treffpunkt entwickelt. Und der Verein kann sportliche Erfolge vorweisen: Aktuell tragen drei Mitglieder in ihrer jeweiligen Altersklasse den Titel „Deutscher Meister“. „Ich lade die Verantwortlichen vom Bauordnungsamt dazu ein, sich selbst ein Bild von unserem Angebot zu machen.“

Dann würden sich viele Vorbehalte von selbst erledigen. So ist es auch in Solingen gewesen. Hier hat der Verein Velo Solingen erfolgreich für den Bau einer Mountainbike-Strecke gekämpft. 2018 wurde der „Klingentrail“ eröffnet, wie der „Nutbush Forest“ mitten im Wald gelegen.

Der Vereinsvorsitzende Andreas Jacob berichtet, der Bike-Park sei in enger Abstimmung mit der Stadt geplant worden: als Sportstätte der Stadt Solingen. Der Radsportverein sei Betreiber der Abfahrtsstrecke und für die Haftung verantwortlich: „Das haben wir alles vertraglich geregelt“, berichtet Jacob.

Alleine hätte Velo Solingen das Projekt niemals durchsetzen können: „Wir hatten zum Glück die Unterstützung der Politik und des Stadtsportverbandes.“ Er wünscht seinen Kollegen in Bergisch Gladbach Durchhaltevermögen.

Die Dirt Stylers haben ebenfalls eine Unfallversicherung abgeschlossen. Sie gelte sogar für Dritte, falls der Verein für den Unfall verantwortlich sein sollte, sagt Hierath.