In den Kreisen GL, SU und GM hat Bergisch Gladbach die meisten Einkommensmillionäre – absolut. Prozentual sind Wachtberg und Wiehl besser.
RegionalvergleichBergisch Gladbach hat die meisten Einkommensmillionäre
In den drei Landkreisen Rhein-Berg, Oberberg und Rhein-Sieg, die das im Zuge der Regionale 2025 so genannte „Bergische Rheinland“ bilden, hat die Stadt Bergisch Gladbach mit Abstand die meisten Einkommensmillionäre: 61 Gladbacherinnen und Gladbacher waren es im Jahre 2019, und im Jahre 2020 stieg ihre Zahl sogar noch einmal um 13 Prozent auf 69. Für die Kreisstadt mit ihren ewigen kommunalen Finanzproblemen ist das ein prima Ergebnis: Auf 10.000 Einwohnende kommen jetzt 6,2 Millionärinnen und Millionäre.
In der NRW-weiten Skala erreicht die bergische Speckgürtel-Stadt damit allerdings nur die Rangziffer 30 von insgesamt 396. Das ganz große Geld wohnt woanders, teilen die Landesstatistiker in einer neuen Übersicht weiter mit: „Unter den 396 nordrhein-westfälischen Städten und Gemeinden hatte erneut Meerbusch im Rhein-Kreis Neuss im Jahr 2020 mit einer Quote von 18,4 je 10 000 Einwohner (2019: 20,7) die höchste Millionärsdichte; darauf folgte Herdecke im Ennepe-Ruhr-Kreis mit einer Quote von 11,0 (2019: 9,2) und die kreisfreie Stadt Düsseldorf mit 10,3 (2019: 9,3).“
Auch Odenthal ist hervorragend platziert
Tatsächlich ist die Millionärsquote auf 10.000 Einwohner gegenüber der absoluten Anzahl die fairere Messzahl, um Kommunen zu vergleichen. Denn ansonsten hätten vermutlich bei – fast – jedem Vergleich die Kölnerinnen und Kölner die Nase vorn, ist Köln mit fast 1,1 Millionen Einwohnern doch die weitaus größte Stadt in NRW. Rechnet man dagegen die zuletzt 597 Kölner Millionäre auf die Einwohnerzahl um, kommt die Domstadt nur noch auf eine Quote von 5,5 auf 10.000 Einwohner und schafft damit hinter Bergisch Gladbach und 48 weiteren Kommunen nur die Rangziffer 50 von 396. NRW-weit liegt die Quote bei 3,7, es gibt 6550 Einkommensmillionäre.
Im Rheinisch-Bergischen Kreis hat neben der Kreisstadt Bergisch Gladbach wie so oft Odenthal ebenfalls ein herausragendes Ergebnis: Mit jetzt neun statt acht Millionären haben sich die Bewohner der kleinsten Gemeinde im Kreis auf den NRW-Platz 40 vorgekämpft. Auf 10.000 Odenthaler kommen sechs Einkommensmillionäre.
Keine Rückgänge in Rhein-Berg
In Burscheid ist die Zahl der Einkommensmillionäre von vier auf sechs gestiegen, womit die Quote jetzt bei 3,2 und die Rangziffer bei 82 liegt. In Kürten hat sich die Zahl von vier auf sieben erhöht, Quote 3,6, Rangziffer 158. In Leichlingen liegt die Zahl unverändert bei neun (3,2/183), in Overath unverändert bei sieben (2,6/233), in Rösrath stieg sie von 12 auf 13 (4,5/92) und in Wermelskirchen stieg sie von 16 auf 18 (5,2/59).
Beachtlich im Regionalvergleich ist auch, dass die Zahl der Einkommensmillionäre in allen acht rheinisch-bergischen Kommunen gestiegen oder zumindest unverändert geblieben ist. Wie ein Blick in die Nachbarkreise zeigt, ist das durchaus keine Selbstverständlichkeit.
Schwund in Teilen von Oberberg und Rhein-Sieg
So ist im oberbergischen Marienheide die Zahl der Millionäre von sieben auf vier zurückgegangen und im ebenfalls oberbergischen Reichshof sogar von sieben auf drei; für Hückeswagen und Lindlar fehlen Angaben. Im Rhein-Sieg-Kreis vermelden die Landgemeinden Much und Ruppichteroth Millionärsschwund: Much von fünf auf vier, Ruppichteroth von vier auf drei. Für Eitorf, Meckenheim, Neunkirchen-Seelscheid und Windeck fehlen Angaben.
Beide Nachbarkreise haben aber auch jeweils zwei Kommunen, die im Landesvergleich sogar noch über dem Platz 30 von Bergisch Gladbach landen: In Oberberg kommt die Stadt Wiehl NRW-weit auf Platz 11 und die Gemeinde Engelskirchen auf Platz 27. Im Rhein-Sieg-Kreis ist es vor allem am Rhein so schön: Bad Honnef, am rechten Rheinufer, kommt auf Platz 24 (und die Nachbarstadt Königswinter, nicht davor und nicht dahinter, auf Platz 48). Getoppt wird das durch die Gemeinde Wachtberg, die von der linken Rheinseite einen Blick aufs Siebengebirge bietet und es mit 18 Einkommensmillionären in die Top 10 von NRW geschafft hat.
Düsseldorfer haben die Nase vorn
Ein Satz noch zur rheinischen Städterivalität: Düsseldorf hat, obwohl es mit 620.000 Einwohnern deutlich kleiner ist als Köln, mit 637 Bestverdienern eindeutig mehr Einkommensmillionäre als Köln. Glückwunsch, man muss eben auch gönnen können.
Die Zahlen beruhen auf den Ergebnissen der Lohn- und Einkommensteuerstatistik 2020. Zusammen veranlagte Ehepartner werden als eine Steuerpflichtige gezählt. Die Daten werden laut IT.NRW erst jetzt veröffentlicht, weil die anonymisierten Steuerdaten von den Finanzbehörden erst nach Abschluss aller Veranlagungsarbeiten zur Verfügung gestellt werden. Die hier dargestellten Informationen sind damit die aktuellsten verfügbaren.
Die Top Ten der NRW Kommunen 2020
Die zehn nordrhein-westfälischen Kommunen mit der höchsten Einkommensmillionärs-Dichte (Millionäre auf 10.000 Einwohner) und deren absolute Anzahl im Jahre 2020:
- 1. Stadt Meerbusch, 18,4/104 Steuerpflichtige
- 2. Stadt Herdecke, 11,0/25 Steuer
- 3. Stadt Düsseldorf, 10,3/637
- 4. Stadt Sundern (Sauerland), 10,2/28
- 5. Kirchhunden 9,7/11
- 6. Finnentrop 9,5/16
- 7. Möhnesee 9,4/11
- 8. Everswinkel 9,4/9
- 9. Stadt Haan 8,9/27
- 10. Wachtberg 8,9/18
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- 30. Stadt Bergisch Gladbach 6,2/69