Lehren aus der FlutWie die Leitstelle Rhein-Berg im Katastrophenfall informieren will
Rhein-Berg – Situationen wie bei der Juli-Flut 2021 soll es nicht mehr geben, als der damalige Kreisbrandmeister die Sirenen nicht auslöste aus Sorge, der Notruf könnte überlastet werden, weil die Menschen keinerlei andere Möglichkeit sähen, um sich über den Grund des Sirenenalarms zu informieren.
Künftig soll die Kreisleitstelle nach Auslösen eines Warn-Sirenenalarms im Katastrophenfall umgehend selbst die Bevölkerung über den Lokalsender Radio Berg darüber informieren können, welchen Grund der ausgelöste Sirenenalarm hat.
Rhein-Berg: Wichtig für Reaktion der Bevölkerung
Das ist wichtig, damit die gewarnte Bevölkerung richtig reagiert. Bei einem Flutalarm beispielsweise in den Keller oder ins Freie zu laufen, könnte lebensgefährlich sein. Damit sich die Bevölkerung in Rhein-Berg nach einer Sirenenwarnung informieren kann, würden nicht nur die Informationen auf Internetseiten ausgebaut, sondern es sei nun auch eine Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit von Radio Berg in der Feuer- und Rettungsleitstelle des Kreises hinterlegt, so Kreisbrandmeister Martin Müller-Saidowski.
Frühwarnsysteme gegen Waldbrand
Waldbrandfrüherkennung weiterverfolgen
Ob Waldbrand-Frühwarnung per Kamera in exponierter Höhenlage, durch Auswertung von Satellitenbildern oder durch im Wald installierten Gasmesssystemen – bislang können die Experten von Brandschutz sowie Wald und Holz keine Empfehlung für den Rheinisch-Bergischen Kreis abgeben, wie Kreisbrandmeister Martin Müller-Saidowski im Ausschuss für Gesundheit und Rettungswesen des Kreises mitteilte.
Angesichts der Kleinteiligkeit der Waldflächen und der Topographie sei keins der Systeme geeignet. Man werde aber weiter an der Thematik Waldbrandfrüherkennung arbeiten und zudem die Vegetationsbrandbekämpfung auch mit Unterstützung externe Experten zu einem Schwerpunkt in der Aus- und Weiterbildung von Feuerwehrleuten machen. (wg)
Innerhalb kürzester Zeit könne jederzeit eine Warnung über Radio Berg gesendet werden. „Die Redakteurinnen und Redakteure könnten zu jeder Zeit auch von zu Hause aus ins Radioprogramm eingreifen“, so der Kreisbrandmeister.
Direkteinsprecheinrichtung über Kreisleitstelle
Zudem werde derzeit eine Direkteinsprecheinrichtung in der Kreisleitstelle eingebaut, so Müller-Saidowski. Darüber könne die Leitstellenbesatzung „sofort live von der Leitstelle in das laufende Radioprogramm von Radio Berg einsprechen“.
Das System sei in Kooperation mit dem oberbergischen Kreis angeschafft worden, da auch dieser zum Sendegebiet von Radio Berg gehöre und eine ebensolche Einsprecheinrichtung in seiner Leitstelle einrichte.
Schutz vor Wasserkatastrophen
Sandsackfüllmaschine
Bei Hochwasser oder Starkregenflut werden viele Sandsäcke gebraucht. Während das Technische Hilfswerk in Gladbach eine selbstgebaute „Sandsackfüllmaschine“ aus einer Leiter und abgesägten rot-weißen Leitkegeln nutzt, hat die Feuerwehr im Kreis ein entsprechendes Gerät bestellt, um künftig besser für Wasserkatastrophen gerüstet zu sein. (wg)
Vor Inbetriebnahme der Direkteinsprecheinrichtung werde das Leitstellenpersonal natürlich entsprechend geschult, kündigte der Kreisbrandmeister an, der von einer Inbetriebnahme des Systems noch in diesem Herbst ausgeht.
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Und noch etwas hat sich seit der Starkregenflut 2021 verändert: Die Zusammenarbeit mit der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) ist deutlich intensiviert worden. Dazu würden ein zusätzliches Boot auf einem Trailer sowie ein Gerätewagen für die Rettung in stärkerer Strömung angeschafft, kündigte Müller-Saidowski im Ausschuss an.