Das Radrennen „Rund um Köln“ findet am 2. Juni zum 103. Mal statt. Neu ist allerdings die Route.
Wir stellen die Streckenführung vor: Was ändert sich, welche Publikumsmagneten bleiben?
Rhein-Berg – Die Radprofis aus Belgien, Holland und Frankreich lernen am Sonntag, 2. Juni, neue Reize des Bergischen Landes kennen. Die 200 internationalen Pedaltreter, die bei der 103. Auflage des Radklassikers „Rund um Köln“ durch die Region strampeln, könnten das historische Landgut Hungenbach sehen, die Pfarrkirche St. Margareta in Olpe und die evangelische Kirche zu Delling, wenige Meter abseits der Rennstrecke.
„Rund um Köln und quer durch Kürten“, sagt dazu die Kürtener Tourismusfördererin Anita Waier-Breidenbach. Zum ersten Mal rollt das Elitefeld, über Spitze, Biesfeld und Eichhof kommend, durch schmale Sträßchen Richtung Hungenbach, Olpe und auch Junkermühle – alles Ortslagen, die bis dato in der Radsportwelt eher unbekannt waren. Grund für die Veränderung sind Sperrungen bei Lindlar-Linde und -Hommerich, weshalb die Verantwortlichen erstmals auf die Kürtener Dörfer ausweichen.
Bei der Vorstellung der Streckenfeste gestern im Odenthaler Bürgerhaus wartete Rennchef Alexander Donike gleich mit einer Neuigkeit für die etwa 4000 „Jedermann“-Radler auf, die vor (manchmal aber auch nach) dem Hauptfeld unterwegs sind. Für sie lobt Schlüsselhersteller Abus einen Bergwertungs-Ehrenpreis auf der knapp zwei Kilometer langen Steigung von Altenberg nach Odenthal-Neschen aus. Mit Zeitmessmatten am Einstieg der Serpentinen und einem Zielbogen auf dem „Gipfel“ wird ermittelt, welcher Amateur am schnellsten hochkraxelt.
Weil zwischen den beiden Amateurfeldern „Skoda 60“ und „Skoda 100“ auch die Profis die Serpentinen nehmen, ist ein direkter Zeitvergleich möglich. „Die Strecke wird mit dieser Steigung noch schwerer“, meint Streckenplaner Stefan Schneider bei der Präsentation. Besucher von Altenberg müssen sich deshalb ab dem Vormittag auf längere Sperrungen einstellen. Weil Skoda 60-Amateure und Profis zeitlich wenig Abstand haben, ist eine zwischenzeitliche Öffnung der Strecke in Altenberg nicht vorgesehen. Der Dom sollte am Rennvormittag mit dem Auto also besser nicht angesteuert werden.
Gladbacher „Hotspot“ ist der Schlossberg
Für Bergisch Gladbach ist der Kopfsteinpflaster-Anstieg am Schlossberg mit Bergwertung der Kreissparkasse der „Hotspot“. Mareike Hohn und Birgit Lamers aus dem Sportamt haben die Planung unter sich und setzen auf Bewährtes wie Moderator Martin Hardenacke und Tour-de-France-Reporterlegende Herbert Watterott. Bensberg, mit je zwei Durchfahrten der Amateure und Profis im Blick der Fans, sollte am Renntag weiträumig umfahren werden, empfehlen auch sie. Immerhin rollen drei große Felder gleichzeitig durchs Bergische. Behinderungen seien nicht zu vermeiden, bittet Alexander Donike um Verständnis. Am besten wäre es, sich vor dem Rennen mit den Zeitplänen vertraut zu machen. Das Kreisgebiet erreichen als erstes in Schildgen gegen 9.50 Uhr die Jedermänner, bis gegen 15 Uhr ist überall mit Sperrungen zu rechnen. Danach rollt das Peloton durch den Königsforst nach Köln weiter.
Ordner werden noch gesucht, und zwar von allen Kommunen. Allein in Bergisch Gladbach werden 150 Helfer benötigt, die die Strecke sperren. Das Bonhoeffer-Gymnasium flankiert mit 40 Personen, aber auch Vereine wie Staubwolke Refrath, TV Herkenrath und TTC Bärbroich springen ein. In Kürten hat die Gemeinde nochmals die Ortsvereine um Mithilfe gebeten. Verwaltungsmitarbeiter können beim Streckeneinsatz von einer betrieblichen Zielvereinbarung mit aufwandsorientierter Bezahlung profitieren. Ehrenamtler werden in Gladbach mit Rennkappe, Erfrischungsgeld und Freikarte fürs Thermalbad Mediterana gelockt.
Für die Streckenbeschaffenheit gaben Alexander Donike und Stefan Schneider beim Pressegespräch symbolisch grünes Licht. Das ein oder andere Schlagloch werde es wohl geben, so unter anderem im bergischen Hinterland. Aber das sei im Vergleich zu den Straßen in den radsportbegeisterten Nachbarländern alles keine große Sache. „Die Profis sind das gewöhnt“, meint der Rennleiter. Dem großen Radsportfest im Bergischen Land stehe nichts mehr im Wege.
Die letzte große Steigung mit dem Schlossberg Bensberg liege rund 35 Kilometer vor dem Ziel. „Vielleicht schafft es ja ein Ausreißer ins Ziel“, hofft Alexander Donike.
Bergisch Gladbach: Aktionspunkt Schloßstraße Bensberg. Durchfahrtzeiten: ab 10.40 Uhr (Skoda Velodom 100), ab 12.10 Uhr (Skoda Velodom 60 und 100), 13.35 Uhr (Profis, erste Durchfahrt), 14.55 Uhr (Profis, zweite Durchfahrt). Moderation (Martin Hardenacke), Interviews (mit Herbert Watterott und Manfred Habrunner, Belkaw), Musik von „Paul“ und Daisiana Schöbel. Verpflegungstand FC Bensberg. Bergwertung der Kreissparkasse Köln.
Streckenordner melden sich unter (0 22 02) 14 25 52 oder 14 25 50
Kürten: Aktionspunkt am Dorfplatz in Bechen (SV Bechen). Ab 10 Uhr Unterhaltung, Einnahmen für den Jugendsport. Durchfahrtzeiten: 10.10 bis 10.30 Uhr (Velodom 60), 11.20 bis 11.25 Uhr (Profis), 11.40 bis 12.25 Uhr (Velodom 60)
Grillfest am Dorfplatz Spitze, Kapellengemeinschaft, 10 bis 16 Uhr. Sechs Durchfahrten insgesamt, zwischen 11.45 und 12.25 Uhr Zusammentreffen der Felder Velodom 60 und 100.
Streckenordner melden sich unter (0 22 68) 93 91 29
Odenthal: Kreisverkehr Ortsmitte. Bewirtung durch die Gaststätte „Herzogenhof“.
Neschen: Parkplatz Angerweg, Hüpfburg, Bewirtung, Bergwertung für Jedermänner, Sprintwertung Profis.
Behinderungen für Besucher des Altenberger Doms von 10 bis 10.30 Uhr und von ca. 11.10 Uhr bis 12.10 Uhr.