Alle Infos zu „Rund um Köln“Rad-Rennen kehrt nach Absagen zurück ans Schloss Bensberg
Rhein-Berg – Der Radklassiker „Rund um Köln“ kehrt aus der Corona-Pandemie zurück, nach zwei Absagen in Folge. Die Räder sollen am Sonntag, 22. Mai, beim internationalen Radrennen über die bergischen Straßen surren. Und die Jederfrauen und Jedermänner sollen es im Hobbyrennen den Profis nachmachen, einige Tausend ambitionierte Freizeit- und Rennradfahrer aus ganz Deutschland werden von den Organisatoren erwartet. Am Dienstag war vorab der erste Pressetermin im Gladbacher Rathaus.
2G oder 2Gplus am Renntag geplant
Corona: „Das ist wie ein Blick in die Glaskugel“, sagt dazu Markus Frisch, Geschäftsführer des Ausrichters Köln-Marathon, im Gespräch mit Moderator Karsten Migels (TV Sender Eurosport). Er gehe von 2G oder 2Gplus am Renntag aus, dieser Status gelte für Teilnehmer, Helfer und Zuschauer in den Veranstaltungszonen. Die dann geltende Coronaschutzverordnung des Landes NRW werde umgesetzt. An den Eventpunkten wie an Schloss Bensberg werde der Zugang kontrolliert, entlang der knapp 200 Kilometer langen Strecke sei das nicht möglich. Auch die Stadt Bergisch Gladbach spiele bei allem eine Rolle. Beim Pressetermin berichtete der sportbegeisterte Bürgermeister Fran Stein (SPD), dass sich Bergisch Gladbach sehr auf das Ereignis freue. Es wird nach zwei Jahren Pandemie wieder ein Großereignis in der Kreisstadt sein, einzig Weihnachtsmarkt und Königsforst-Marathon fanden seitdem statt.
Strecke: Am Renntag wird von Köln aus über Schildgen das Bergische Land erreicht, und bis auf eine Ausnahme bleibt es bei der aus 2019 bekannten Strecke. Das Kopfsteinpflaster rauf zu Schloss Bensberg müssen 125-km-Jedermänner und Profis traditionell zweimal absolvieren (die 70-km-Fahrer einmal), die Steigung von Altenberg nach Neschen sowie Kürten-Spitze als Dreh- und Angelpunkt der Strecke bleiben bestehen. Eine wichtige Änderung im Oberbergischen: Die Agathaberg-Runde wird zweimal gefahren, der Dimberg in Lindlar entfällt. Dafür profitiert Wipperfürth erheblich mit Wipperfeld und Thier, die beide erstmals angefahren werden.
Geschichte
Die vergangenen Jahre waren wechselvoll für „Rund um Köln“. Bis 2014 fand das Rennen am Ostermontag statt. Eine Absage wegen Schnee (2008) sorgte für den Juni-Termin (2015 bis 2019). Startorte in jüngerer Zeit waren Leverkusen, Gummersbach und Reichshof-Wehnrath. Seit 2015 wird im Rheinau-Hafen Köln gestartet. (cbt)
„Weil die Helfer in Lindlar in einer Umstrukturierung sind“, erklärte Werner Schneider, gemeinsam mit Jens Brügmann Streckenplaner, und auch eine Kostenfrage sei dies: Weniger Streckenhelfer bedeuteten auch weniger Ausgaben. Lindlar ist allerdings nicht ganz außen vor: Der Ortsteil Hohkeppel wird angefahren. Mit der doppelten Agathaberg-Runde werde die Strecke deutlich schwieriger. „Das sind vier Anstiege auf 20 Kilometern“, sagte Schneider. An der heftigsten Stelle gehe es 28 Prozent rauf.
Aktionen in Bensberg geplant
Jedermannrennen: Es gibt wieder zwei Kategorien, über 70 und 125 Kilometer. Mit den Profis werden am Renntag also drei Felder unterwegs sein. Markus Frisch rechnet mit 4000 Hobby-Teilnehmern. Angestrebt werden in den nächsten Jahren 6000 Sportlerinnen und Sportler. Für weniger Geübte könnte eine Art Kurzstrecke eingeführt werden. Das ist aber noch Zukunftsmusik.
Eventpoints: An Schloss Bensberg, an der Dombach-Sander-Straße in Bergisch Gladbach-Sand, in Wipperfürth-Agathaberg und in Odenthal-Neschen planen die Veranstalter mit besonderen Wertungen. „Es ist aber noch manches offen“, sagte Werner Schneider. In Odenthal-Neschen könne es eine Berg- oder Sprintwertung geben.
Profis: „Viel zu früh, um Konkretes zu sagen“, informierte der neue sportliche Leiter André Greipel. Das entscheide sich immer sehr kurzfristig vor dem Renntag. Möglich, dass der deutsche Radstar Niels Politt (Team Bora-hansgrohe) mitfahre, meinte er.
Rhein-Berg: Termin im Mai soll bleiben
Termin: Es soll jetzt langfristig bei einem Termin Mitte bis Ende Mai bleiben, sagte Markus Frisch. Das habe mehrere Gründe, unter anderem die bessere Lage im internationalen Rennkalender und Abstimmungen zur TV-Übertragung. Außer dem Giro in Italien gebe es keine Konkurrenz, der Zuvor-Termin Anfang Juni habe mit Fahrten in der Schweiz (Tour de Suisse) und Frankreich (Dauphine-Rundfahrt) konkurriert. Den Juni-Termin hätten die teilnehmenden Orte favorisiert, berichtete der langjährige Rennleiter Artur Tabat. Mit dem neuen Termin soll perspektivisch eine Aufwertung des Rennens im Radkalender des Weltverbandes verbunden sein.
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Tradition: „Rund um Köln“ wird seit 1908 ausgetragen und ist das älteste deutsche Profirennen. Artur Tabat, kürzlich 80 Jahre geworden, ist weiter Experte im Hintergrund, seit 1972 ist er dem Rennen verbunden, 45-Mal hat er es organisiert. Streckenplaner Werner Schneider aus Rösrath-Forsbach plant den Parcours seit 1965.