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SilvesterfeuerwerkWenn es vor dem Schlosshotel in Bensberg kracht

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Vom Gelände der Thomas-Morus-Akademie hatten viele Zuschauer einen freien Blick auf das Schlosshotel.

Bergisch Gladbach – Wenn es zum Jahreswechsel knallt, ist meist Schwarzpulver mit im Spiel. So auch beim großen Silvesterfeuerwerk vor dem Althoff Grandhotel Schloss Bensberg. Doch mit Raketen, die in leere Sektflaschen gestellt werden, hat ein Feuerwerk dieser Größe nichts gemein.

„Die Feuerwerkskörper, die wir zünden, wiegen 500 Kilogramm. 70 Kilogramm sind reine Explosionsmasse“, sagt Georg Prümm, einer der drei Pyrotechniker, die in Bensberg das Feuerwerk aufbauen. Mit rund einem Kilometer Kabel werden Raketen und Böller aus Schwarzpulver miteinander verbunden. Ausgelöst wird per Sender und Zünder, nach einem vorgegebenen Computerprogramm.

Rund 30 Kisten mit Feuerwerkskörpern verteilen Prümm, Nicole Solbach und Manfred „Mänzi“ Kröll am Silvesterabend gegen 19.30 Uhr auf dem Rasen vor dem Hotel. In vorgegebenen Abständen werden die Raketenbatterien auf acht Positionen verteilt und ausgerichtet. Prümm: „Vor sechs Wochen haben wir mit den Verantwortlichen des Hotels die Begleitmusik festgelegt. In unserer Firma wurde im Anschluss der gesamte Ablauf des Feuerwerkes auf einem Computer programmiert.“

In Folie verpackt

Die verschiedenen Farben erzielen die Pyrotechniker durch Beimischen von Nitraten in das Schwarzpulver. Das Nitrat hat einen Nachteil, der den Pyrotechnikern zusätzliche Arbeit bereitet: Die Salze nehmen in hohem Maße Luftfeuchte auf. Bei dem regnerischen Wetter am Silvesterabend müssen alle Feuerwerksbatterien in Folie eingepackt und verschlossen werden. „Die Folie wird auch nicht mehr entfernt. Die Raketen gehen da einfach durch“, erklärt Solbach.

Eine Stunde benötigen die Pyrotechniker, um die gesamte Verkabelung zu installieren. In einem Testlauf überprüfen sie, ob alle Zünder zum richtigen Zeitpunkt den Zündimpuls erhalten. Gegen 23 Uhr ist die Anlage betriebsbereit. Pünktlich um 24 Uhr drückt Prümm den Zündknopf, die ersten Raketen steigen in den Himmel. Unter dem Beifall der Zaungäste vor dem Schlosshotel ist 15 Minuten später der Spuk vorbei. Die Techniker der Firma Weco entspannen sich langsam: Alles hat fehlerfrei funktioniert. Eine Stunde dauert der Abbau der Anlage und das Verladen. Gegen 1.30 Uhr treten Prümm und sein Team den Heimweg an.