Zeitplan wackeltJuristen streiten ums Gladbacher Stadthaus
Bergisch Gladbach – Die Idee, das Stadthaus auf die leerstehende Rhein-Berg-Passage aufzusatteln, begeisterte viele – aber so einfach und vor allem so schnell, kann die Idee nicht umgesetzt werden. Nach Informationen dieser Zeitung befindet sich die Stadt in einer juristischen Auseinandersetzung um das Bauprojekt.
Im September war ein „Interessenbekundungsverfahren“ eingeleitet worden. Mit diesem Verfahren will die Stadt prüfen, ob und inwieweit nicht andere Marktteilnehmer die gestellte Aufgabe ebenso gut oder besser erbringen können. Wie die Stadt auf Anfrage mitteilte, wurde gegen dieses Verfahren Beschwerde bei der Vergabekammer der Bezirksregierung Köln eingelegt. Konkret hat das zur Folge, dass der Spruch der Vergabekammer abgewartet werden muss.
Zeitgewinn ist Hauptvorteil
Einer der Hauptvorteile für das aufgesattelte Stadthaus ist der Zeitgewinn. In der Vorlage von September 2021 hieß es wörtlich: „Gegenüber einem Neubauvorhaben ist mit einem klaren Zeitfenster und einer früheren Fertigstellung von drei bis vier Jahren zu rechnen. Angesichts der völlig unzureichenden Arbeitsbedingungen in den aktuell genutzten Immobilien der städtischen Verwaltung (Stadthäuser, Hauptstraße 192) ist dies ein großes Plus für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die gesamtstädtische Entwicklung.“ Nun rechnet die Stadt selbst mit Verzögerungen.
Verwunderung bei CDU
Zuletzt hatte sich Michael Metten, der CDU-Fraktionsvorsitzende, darüber gewundert, dass es keinerlei Informationen zu dem Stadthaus-Projekt gegeben hat. „Die Bevölkerung hat ein Recht darauf zu erfahren, ob die beiden angedachten Stockwerke auf dem Gebäude der Rhein-Berg-Passage durch einen Investor errichtet werden können oder nicht.“ Vor dem Hintergrund der juristischen Auseinandersetzung ist die Stille der Stadt erklärlich.
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Und die Verhandlungen über die Entschädigung des Planungsbüros für den Stadthausneubau auf dem Bahnhofs-Kopfgrundstück sind ebenfalls noch nicht abgeschlossen. Das Stuttgarter Büro Auer Weber hatte einen Wettbewerb gewonnen – aber die Umsetzung des hochgelobten Entwurfs wurde gestoppt, weil die Kosten explodierten.