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Zu wenig ZeitWald in Bergisch Gladbach hatte schon bessere Tage

Lesezeit 2 Minuten

Der Wald in Bergisch Gladbach soll besser gepflegt werden.

Bergisch Gladbach – Der Wald in Bergisch Gladbach hat schon bessere Zeiten hinter sich. Zwar sei der Gesundheitszustand des Waldes im Vergleich zum Jahr 2020 leicht verbessert, allerdings zeige die langfristige Entwicklung einen negativen Trend, erklärt Martin Müller im Ausschuss für Infrastruktur und Umwelt, Sicherheit und Ordnung.

Seit Sommer 2021 ist er hoheitlicher Förster des Landesbetriebs Wald und Holz NRW und leitet den Forstbezirk Rösrath. Außerdem hat er die kommissarische Leitung des Forstbezirks Bergisch Gladbach inne. Neben Wetter- und Umwelteinflüssen, verursachten besonders die Fichtenborkenkäfer große Schäden an den Bäumen, so Müller. „Nur ungefähr ein Drittel an Flächenbeständen ist nicht beschädigt“, erklärt er.

Der Wald in Zahlen

Wald in Bergisch Gladbach

Die Fläche des Gladbacher Waldes beträgt 351,39 Hektar. Davon sind 64,86 ha Wirtschaftswald und 235,57 ha wirtschaftlich genutzter Erholungswald. 32 Prozent der Bäume sind Buchen – damit nehmen sie den größten Anteil der vertretenden Baumarten ein.Sie entzieht den für die Klimakrise wichten Arten (z.B. Ahorn ) jedoch Licht.Nach der Buche am häufigsten vertreten sind: Eiche(13 Prozent) und Kiefer (zehnProzent). (abr)

Neuer Förster verzeichnet Pflegerückstände

Louis Altinkamis sieht große Pflegelücken des Gladbacher Waldes, insbesondere in Laubbeständen. Er ist seit November 2021 Förster der Forstbetriebsgemeinschaften Bergisch Gladbach, Herkenrath, Odenthal, Wermelskirchen und Burscheid. „Die Bürgerinnen und Bürger haben großes Interesse am Wald und sehen ihn als Naherholungsgebiet an“, sagt er. Allerdings müssten die Pflegerückstände aufgeholt werden, um diesem Anspruch an den Gladbacher Wald gerecht zu bleiben.

Problematisch sei auch, dass – besonders bei den Buchen – vermehrt Brennholzqualität produziert werde, da die qualitativ hochwertigen Buchen zwar vorhanden seien, aber immer mehr verdrängt würden. „Das führt zu einer verringerten CO2 -Bindung“, erklärt Altinkamis. Das wiederum sei für die Klimakrise sehr kontraproduktiv.

Neue Pflanzungen sollen auf Klimakrise vorbereiten

Durch Pflanzungen und Voranbauten, etwa von Elsbeeren, Weißtannen und Winterlinden, würde man den Wald aber aktiv an die Klimakrise anpassen. Wenn der Wald ordnungsgemäß gepflegt werden soll, bräuchte man mehr Maßnahmen wie Durchforstungen, Kulturpflege und Bestandesbegründung, meint Altinkamis.

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Das sei in den vergangenen Jahren durch Personalwechsel zu kurz gekommen, aber man arbeite mit den beiden neuen Kollegen an einem Konzept, um die Rückstände aufzuholen, verkündet die Verwaltung.