Wohnheim, ParkhausNeuer Anlauf für Bergisch Gladbachs Problemkreuzung
Bergisch Gladbach – Eine Operation am offenen Herzen ist ein schwieriger medizinischen Eingriffe. Vieles kann passieren, die Mediziner müssen höchste Sorgfalt walten lassen. An der Einmündung der Odenthaler Straße in die Hauptstraße könnte es, was den Verkehr angeht, auch eine Operation am offenen Herzen geben.
Tausende Fahrzeuge queren täglich die Passage, mit den üblichen Stauhindernissen. Radfahrer haben keine eigene Fahrspur, und die eng gesetzte Mauer vom Kulturhaus Zanders lässt nur ein Abbiegen in Richtung Stadtmitte zu. Das sind viele Probleme auf einmal, und wer an einer Stellschraube dreht, hat Auswirkungen in allen Bereichen zu beachten.
Ein Kreisel sollte die Lösung sein
2010 wurde ein Plan des ehemaligen Bergisch Gladbacher Planungsamtsleiter Günter Klatt vorgestellt, der einen großen Kreisel an der Kreuzung Hauptstraße/Odenthaler Straße bauen wollte. Dafür sollte – so der Plan – auch das Gasthaus „Quirls“ abgerissen werden. Ein Kreisel braucht viel Platz. Es war der bislang größte Wurf, um die Verkehrssituation an dieser zentralen Kreuzung langfristig zu lösen. Angesichts der vielfältigen Schwierigkeiten, vor allem aus Platzgründen, wurde dieser Kreiselplan nicht weiterverfolgt. (nie)
Generationen von Verkehrspolitikern der Stadt haben sich mit der Ecke Odenthaler/Hauptstraße schon beschäftigt. So war etwa auch einmal ein Kreisel geplant – aber dafür stand nie eine ausreichend große Fläche zur Verfügung. Aktuell bewegt sich wieder etwas. Ein alter Bebauungsplan soll aufgehoben werden, ein neuer kommen. Ein frühzeitiges Beteiligungsverfahren läuft noch bis 22. September, die Bürger der Stadt können ihre Meinung sagen. Worum geht es?
Knoten städtebaulich lösen
Die Planer der Verwaltung sprechen von der „städtebaulichen Neuordnung“ des ehemaligen Grundstücks Alte Feuerwache und von einer möglichen „Aufweitung des öffentlichen Verkehrsraums“. Das liest sich tatsächlich so, als könnte der Knoten der Verkehrsprobleme an dieser Stelle gelöst werden.
Der Blick geht zum „Zillertal“. Das ist der Platz, wo ehemals die Feuerwache stand und wo die unter Schutz stehenden Steinbrüche das Bild prägen. Das Evangelische Krankenhaus ist nun unterwegs mit einem Plan für das „Zillertal“, dem EVK gehört die Immobilie. Ein Seniorenwohnheim mit 80 Plätzen soll entstehen. Das ist das erste Großprojekt.
Zufahrt weiter über Ferrenbergstraße
Das zweite greift zum Parkhaus über. Bislang bietet die Anlage 215 Plätze. Vorgesehen ist eine Erweiterung um 193 Plätze, hin zur Gesamtzahl 408. Ein getrennter Baukörper soll kommen, über das vorhandene Parkhaus anzufahren. Die Zufahrt soll weiter über die Ferrenbergstraße erfolgen, die Ausfahrt zur Hauptstraße. Am Tag sind das etwa 1230 Parkfahrten, so die erste Analyse.
Für den Verkehr könnten 2,50 Meter große Bedeutung bekommen. Um diese 2,50 Meter könnte die Einfassungsmauer des Kulturhauses Zanders nach hinten versetzt werden. Eine Sache, die von den Eigentümern mittlerweile unterstützt wird – es ist seit einiger Zeit das Evangelische Krankenhaus, das die Immobilie von der Papiermacherfamilie Zanders erworben hat.
Lebensqualität in der Siedlung könnte sich verbessern
Mit den zweieinhalb Metern könnte an dieser Stelle eine neue Abbiegespur stadtauswärts zur Lochermühle/Strundepark kommen. Bislang wird das Wohngebiet im Strundorf jeden Tag von einer Blechlawine überrollt, vor der Einmündung an der Hauptstraße staut es sich weit nach hinten.
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Die Lebensqualität in der Siedlung könnte sich mit der neuen Verkehrsführung deutlich verbessern, ventiliert werden bereits Gedanken, die Wohnstraßen verkehrsberuhigt zu verändern. Auf der Odenthaler Straße könnten auch Radfahrer erstmals eine Heimat bekommen.
Die Wohnhäuser im Kreuzungsbereich sind ebenfalls im Blick der Planer. Eine Platzgestaltung soll es geben, das Haus Hauptstraße 268 könnte weichen. Was auf jeden Fall bleiben soll, ist die Gaststätte Quirls mit Nachbargebäude.