AboAbonnieren

„Ein schlimmer Verdacht“Rhein-Berg erhebt schwere Vorwürfe gegen die KV

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Symbolbild

Rhein-Berg – Ja, hört das denn gar nicht auf? Erst keine Erlaubnis aus dem Ministerium zur Verwendung von Spezialspritzen, um mehr Impfstoff aus den Impfstoffampullen zu holen, und jetzt nach Angaben des Kreises über Wochen zu wenige vergebene Impftermine durch die Kassenärztliche Vereinigung für das Gladbacher Impfzentrum. Und das angesichts wahrscheinlich noch Hunderter Über-80-Jähriger, die händeringend am Telefon und im Internet um einen Impftermin kämpfen.

Ob Kassenärztliche Vereinigung oder Gesundheitsministerium – die Verantwortlichen in Düsseldorf scheinen weit weg zu sein von den Gegebenheiten vor Ort. Zu weit weg. Aber dann auch noch beratungsresistent? Wie kann es sein, dass sich trotz laut Kreis erfolgter mündlicher und ab dem 20. Februar auch schriftlicher Hinweise auf zu wenig ausgewiesene Termine nichts ändert? Kritiker vermuten sogar schon System dahinter. Zumal sich der Bundesvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung fortlaufend medienwirksam dafür ausspricht, die Impfungen schnell auch in die Arztpraxen zu bringen. Lobbyarbeit? Ein wirklich schlimmer Verdacht. Den weist die KV Nordrhein zwar entschieden zurück, bezeichnet die Angaben des Kreises als falsch, so lange sie aber ihre Terminvergabe nicht transparenter gestaltet, und stets lediglich beteuert, „fortlaufend weitere Termine freizuschalten“, lassen sich solche Vorwürfe eben nur schwerlich ausräumen. Zumal der Kreis auch den von der KV Rheinland der Redaktion übermittelten Zahlen widerspricht: Ihm lägen andere Zahlen vor.

Das könnte Sie auch interessieren:

Sollte hier am Ende tatsächlich eine wie auch immer geartete Fahrlässigkeit hinterstehen, haben die Verantwortlichen eines offenbar komplett ausgeblendet: Bei jeder Impfung geht es um einen Menschen, mit Ängsten, Sorgen und der Hoffnung, Corona mit der Schutzimpfung überleben zu können. Mit jeder Impfdosis, die nicht abgerufen wird, obwohl dies möglich gewesen wäre, wird eine Hoffnung enttäuscht, wird Leben fahrlässig in Gefahr gebracht.