Die Flüsse und Bächer sind zwar vielerorts über die Ufer getreten, aber kein Vergleich zum Hochwasser 2021.
DauerregenExperten geben für Strunde, Agger und Sülz Hochwasser-Entwarnung
Das Hochwasser von 2021 wirkt nach: Steigen die Pegel, wächst die Sorge. Und da es derzeit fast ununterbrochen regnet, geht der Blick wieder in Richtung Strunde, Agger, Sülz und all die kleinen Bäche im Bergischen. Sie alle führen Hochwasser - aber die Verantwortlichen geben eine Teilentwarnung: Derzeit und absehbar sei die Lage nicht bedrohlich.
Wim Dissevelt, der für Fließgewässer und Talsperren beim Aggerverband Verantwortliche geht allerdings nicht davon aus, dass die Pegel über die Feiertage fallen werden.
Aggermitarbeiter und die Feuerwehr sind Einsatz
Er sieht insbesondere für Heiligabend neue Regenmassen fürs Bergische. „Aber die prognostizierten Mengen schaffen unsere Gewässer.“ Mit Blick auf die Talsperren spricht er von immer noch ausreichenden Reserven, um das Wasser zu halten. Probleme bereiteten vor allem durch den Sturm in die gestürzte Bäume. Da seien die Aggermitarbeiter und auch die Feuerwehr im Einsatz. Dissevelt sagt, dass er die Sorgen insbesondere der Anrainer von Sülz und Agger verstehe, aber die Situation sei nicht mit Juni 2021 vergleichbar. Dennoch sei es wichtig, dass jeder, der an einem Gewässer wohne, Gegenstände vom Wasser wegbringt.
Ein Appell, den auch Martin Wagner vom Abwasserwerk an die Anrainer der Strunde so weitergibt. „Wenn es etwas Gutes an dem Hochwasser von 2021 gibt, dann die Sensibilisierung für den Hochwasserschutz.“ Die Summation von Kleinigkeiten bringe einen großen Effekt. Allerdings ist die Situation an der Strunde anders als an Agger und Sülz. Dort sei die Entwicklung der Pegel viel genauer vorherzusehen. An der Strunde gehe darum, die plötzlich, extrem starke Wassermengen zu entsorgen. Wagner: „Wir haben keine Vorwarnzeit.“ So schnell wie ein extremer Regenguss komme, so schnell sei es dann auch vorbei.
Und das manchmal innerhalb sehr kleiner Gewitterzellen. Größere Gewässer wie Agger und Strunde würden das Wasser von sehr vielen kleinen Bächen aufnehmen. Deshalb gelte die Regel, dass je größer der Fluss, desto genauer lassen sich Pegelstände prognostizieren. Aber auch Wagner gibt Entwarnung für das überschaubare große Einzugsgebiet der Strunde für die nächsten Tage. „Wenn die mir bekannten Wetterprognosen stimmen, werden die Regenfälle kein Problem für das System werden.“