Caroline Bosbach ist die erste Frau, die Rhein-Berg im Bundestag vertritt. Aber sie hat große Herausforderungen zu lösen, ist unser Autor überzeugt.
Kommentar zur Bundestagswahl in Rhein-BergKraftakt, Jubel und eine Frau, die kämpft

Weiß, wo sie hinwill: Caroline Bosbach (hier mit Vater Wolfgang, rechts, und NRW-Innenminister Herbert Reul) hat stark gekämpft, große Unterstützung, aber auch große Herausforderungen vor sich.
Copyright: Anton Luhr
Ein Auftrittsmarathon ohne gleichen, Wahlstandaktionen im Dauertakt, eine Internetoffensive und Plakate bis zu komplett verhüllten Hauswänden – so präsent wie Caroline Bosbach war schon lange kein Kandidat. Sie hat mit voller Kraft und einer breiten Unterstützung ihrer Partei gekämpft und ein großes Ergebnis erzielt – aber sie ist auch Realistin, die weiß, dass es nicht leicht werden wird.
Mit ihr steht erstmals seit Gründung der Bundesrepublik eine direkt gewählte Frau an der Spitze des rheinisch-bergischen Bundestagswahlkreises, die weiß, was sie will. Und die sich entschlossen hat, dafür zu kämpfen. Der aber – trotz allem Jubel am Wahlabend – auch klar ist, dass der Weg nach Berlin und vor allem der zu einer starken Regierung alles andere als ein Spaziergang werden wird.
Schwierige Verhältnisse in Berlin spiegeln sich in Rhein-Berg wider
Dass sie am Abend, an dem die CDU Rhein-Berg landesweit einen ganz besonderen Anlass zur Freude hat, auch bedacht realistische Töne anschlägt, zeichnet sie aus. In Berlin wird sie nun zeigen müssen, dass sie das auch in politische Mitgestaltung umzusetzen weiß.
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Die schwierigen Verhältnisse, die die Siegerin aus Rhein-Berg dort erwarten wird, spiegeln sich am Wahlabend auch im Rheinisch-Bergischen Kreis wider: ein grüner Bundestagskandidat Maik Außendorf, der darum zittern muss, seine Arbeit fortsetzen zu können.
Ein entlassener Bundesfinanzminister Christian Lindner, der beim Scheitern der FDP an der Fünf-Prozent-Hürde ganz hinwerfen will, und eine SPD, die sich wie die CDU mehr erwartet hätte. Politische Stabilität in schweren Zeiten sieht anders aus.