Kostensprung beim MüllDarum müssen Rösraths Bürger 22 Prozent mehr zahlen
- In Rösrath muss ein neuer Vertrag für die Müll- und Abwasserentsorgung geschlossen werden: Deswegen steigen die Gebühren.
- Der Bund der Steuerzahler veröffentlicht einmal im Jahr seinen Vergleich der Gebühren für Müll und Abwasser.
- Viele kritisieren, dass die Gegebenheiten je nach Kommune oder Stadt zu unterschiedlich sind, um einen Vergleich sinnvoll zu ziehen.
Rhein-Berg – Einmal im Jahr veröffentlicht der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen seine Untersuchung zu den Gebühren bei Müll und Abwasser. Und jedes Jahr aufs Neue gibt es riesige Unterschiede bei den Kosten. Wenig Veränderung gibt es bei den Platzierungen – mit einer großen Ausnahme. Rösrath macht ein großen Sprung.
Die Gebühren steigen dort um 22 Prozent. „Wir mussten leider in den sauren Apfel beißen“, sagt dazu Bürgermeister Marcus Mombauer. Die Rösrather profitierten bis letztes Jahr von einem lange laufenden Vertrag, der für rund zehn Jahre die Gebühren stabil hielt.
Neue Ausschreibung
Nach dem Auslaufen des Vertrags mussten alle Leistungen neu ausgeschrieben werden. Der neue Vertrag führt jetzt zu den entsprechenden Verteuerung für alle Bürger bei den Abfuhrgebühren. Im Jahr 2018 zahlte eine vierköpfige Familie für den Müll 276 Euro für eine Tonne mit 120 Liter Restmüll (14-tägige Abfuhr), 120 Liter Bioabfall, ebenfalls 14-tägige Leerung und Papierabfall. 2019 erhöht sich dieser Wert auf 336 Euro.
Auch Bergisch Gladbach schneidet bei den Gebühren für den Abfall traditionell schlecht ab. Auf Platz zehn der teuersten Kommunen landete Gladbach in diesem Jahr. Immer wird – wie auch in Rösrath – ein Vier-Personen-Musterhaushalt für die Berechnungen zu Grunde gelegt. Jährlich muss die Musterfamilie 381,84 Euro zahlen. Zur Einordnung: In Münster kostet es 564 Euro, in Blankenheim 129 Euro.
Bergisch Gladbach verteuert Müll um zehn Prozent
Die teuren Kommunen wehren sich gegen diese Vergleiche, denn es würden „Äpfel mit Birnen verglichen“. Zusatzleistungen würden nicht berücksichtigt. Im Fall von Gladbach – wie für alle Kommunen im Gebiet des Bergischen Abfallwirtschaftsverbandes – kommt hinzu, dass die Leverkusener Müllverbrennungsanlage zwar modern und effektiv, aber auch vergleichsweise teuer ist.
Das könnte Sie auch interessieren:
Der Müll aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis, dem Oberbergischen Kreis und aus der Stadt Leverkusen wird dort verbrannt. In Bergisch Gladbach hat sich Abfall gegenüber 2018 von 373,56 Euro auf 391,84 verteuert – das sind rund zehn Prozent.
Overath steht auf Platz 11 bei den Abwassergebühren – ist also besonders teuer. Für Overath ist das nichts Neues. In der Vergangenheit haben die Verantwortlichen immer wieder darauf hingewiesen, dass sie besonders vorbildlich in Sachen Abwasserbeseitigung seien und die Topografie die Abwasserentsorgung verteuere. Gestern gab es trotz Anfrage zunächst keine aktuelle Äußerung der Stadtwerke.