Schulsanierung, JugendzentrumDiese Ziele hat Kürten 2021 erreicht und verfehlt
Kürten – Das abgelaufene Jahr 2021 in Schlaglichtern. Was war wichtig und was ist passiert in der bergischen Gemeinde.
Hochwasser Anwohner von Sülz und Nebenflüssen hat es bei der Jahrtausendflut im Juli hart getroffen. Insgesamt scheint die Gemeinde aber halbwegs glimpflich davon gekommen zu sein, im Vergleich zu anderen Kommunen. Die politische Aufarbeitung steht noch aus.
Jugendzentrum Einweihung hätte Anfang Oktober gefeiert werden sollen. Bauverzögerungen lassen nur eine Schlüsselübergabe zu, bei dem vom Jugendheim zum Jugendzentrum K51 um- und ausgebauten Haus an der Bergstraße 31. Nun soll der Innenausbau im Januar abgeschlossen sein und dann die Katholische Jugendagentur den Betrieb starten. Knapp eine Million Euro investiert die Gemeinde und übernimmt das Gebäude in Erbpacht von der katholischen Kirche.
Schule Großer Streit in der Politik: Wie teuer darf es werden bei der Schulsanierung? Und wieviele Generationen haben bei einer auf 80 Jahre angelegten Abschreibungsdauer dafür zu zahlen? Im September zieht die CDU die Reißleine und beantragt erfolgreich ein Anhalten der Planung, die Kosten für die Sanierung des Schulgebäudes und die Raumerweiterung liegen seitdem bei 40 Millionen Euro. FDP und SPD folgen der Idee.
Nahversorger In Dürscheid feiert Edeka zum Jahresbeginn Eröffnung. Im Hauptort Kürten streiten Politik und Rewe-Konzern um den Neubau eines großen Marktes in den Sülzauen, sie sollen möglichst wenig zugebaut werden (auch wegen Hochwasserschutz). Und in Eichhof stehen Fragezeichen vor dem dort seit Jahren geplanten Ausbau des Rewe. Der Konzern zeigt sich abwartend.
Soziales Die Gaststätte Oessenich in Dürscheid ist 2021 Geschichte. Das Gebäude wird abgebrochen, um Platz für ein Seniorenzentrum zu machen. Für die Unterstützung der Zuwanderer wird die Gemeinde einen zweiten Vollzeit-Sozialarbeiter einstellen. Und der freie Träger Bekik setzt künftig auch auf Streetworkerinnen: Jugendliche benötigen mehr Ansprache.
Stadtentwicklung Ortsrundgang Nummer zwei für das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (Isek) gibt es bei den Interessengemeinschaften, gemeinsam mit Fachplanerinnen aus Köln. Die hören zu und schreiben mit. Im Hauptort Kürten könnten für den Städtebau Projekte entwickelt werden, die anderen Ortslagen anderweitig gefördert werden.
IG 100 000 Euro aus dem Leader-Förderprogramm machen es möglich: Die Biesfelder bekommen 2021 ihren neuen Dorfplatz. Parkplätze werden dafür neu sortiert, der Schulweg als multifunktionales Erlebnis gestaltet. In Dürscheid nimmt ebenfalls die Gestaltung der Dorfplatz-Wiese Gestalt an. Und in Kürten entsteht die Sülzterrasse. Die 2021 errichteten Denkmalstelen sind Idee der IGs und des Geschichtsvereins.
Verkehr Keine gute Kunde. Der Radweg zwischen Spitze und Herkenrath soll nun erst 2024 kommen. Ein zweites ÖPNV-Projekt ist weiter am Leben: die Verbindung von Bensberg über Herkenrath nach Spitze. Statt der Straßenbahn soll es nun ein autonomes Minibusshuttle mit eigener Fahrspur geben. Konzepte werden derzeit geprüft.#
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Bad Aus dem Spaßbad ist 2021 ein Hallenbad geworden. Der Betriebskostenzuschuss der Gemeinde klettert von 210- auf rund 240 000 Euro. Zu wenig für die Badeigentümer, die von einem Investitionsstau berichten. Um das Badangebot aufrecht erhalten zu können, geben sie den Spaßbereich auf. Dort stehen jetzt Fitnessgeräte.
Bücherei Alle wollen die Katholische Öffentliche Bücherei in der Gesamtschule erhalten. Es geht um 30 000 Euro, die das Erzbistum ab 2023 nicht mehr zahlt. Dem Rettungsappell der Politik sollen 2022 Taten folgen.