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KarnevalDas neue Prinzenpaar von Kürten-Bechen ist proklamiert

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Prinzessin Babette I. und Prinz Hans III. erfüllen sich ihren Traum: Einmal im Leben durch Bechen zu schweben.

Prinzessin Babette I. und Prinz Hans III. erfüllen sich ihren Traum: Einmal im Leben durch Bechen zu schweben.

Mit diesem Titel geht für die beiden Kürtener ein Traum in erfüllung.

„Karneval ist mehr als nur ein bisschen Party“, brachte Mathieu Weiden, Sänger der Kölschrockband „Aluis“, bei der Prinzenproklamation in Bechen treffend auf den Punkt. Kurzfristig eingesprungen, da „Bel Air“ krankheitsbedingt absagen musste, rockten „Aluis“ den Saal in Bechen mit einer Energie, die das Publikum sofort mitriss. Die „Bechener Rot-Weisse Eselchen vun 1996“ standen mit der Band auf der Bühne und animierten die Menge, sich dem Rhythmus hinzugeben. Und das war erst der Auftakt eines unvergesslichen Abends.

Pünktlich um 20.30 Uhr zogen die Musikgemeinschaft Bechen (MGB) und das neue Prinzenpaar auf die Bühne, begleitet vom scheidenden Paar, den Prinzenführern und dem „Tanzcorps Rot-Weiß Bechen“. Die Bühne erstrahlte in den Farben Rot und Weiß, und die MGB begrüßte das Prinzenpaar musikalisch auf höchstem Niveau. Nachdem sie eine rockige Version des „Kölschen Jung“ und den Ostermann-Klassiker „Ich mööht zo Fooß noh Kölle Jon“ gespielt hatten, verließen die Musiker die Bühne, die nun dem scheidenden Prinzenpaar Rosella und Marc Pütz gehörte.

Altes Bechener Prinzenpaar verabschiedet sich

„Es war eine sensationelle Session für uns, alle haben uns getragen“, fasste der scheidende Prinz Marc Pütz zusammen und wünschte dem neuen Paar ebenso großartige Erlebnisse. Mit einem schmunzelnden Blick auf den neuen Prinzen Hans fügte er hinzu: „Ganz schön warm im Ornat, oder? “ Rosella rief den Jecken im Saal zu: „Danke! Ich habe jede Sekunde genossen! “ Doch dann musste Marc Pütz widerwillig seine Insignien übergeben. Oliver Koch nahm ihm Kette und Pritsche ab.

Zwei Tanzmariechen führten das scheidende Paar zu ihren Plätzen im Saal, und die Bühne gehörte nun der neuen Formation: Prinzessin Babette I. (Deutzmann) und Prinz Hans III. (Deutzmann), begleitet von Prinzenführer André Henschke und Adjutant Uwe Billen. Die Haus- und Hofband „Sound Express Köln“ spielte „Kutt erop“, als Kürtens Bürgermeister Willi Heider, begleitet von den beiden Mariechen, die Bühne betrat.

Er legte dem Prinzen die Kette um und meinte zur Pritsche: „Wahrscheinlich brauchst du die gar nicht, dein Narrenvolk folgt dir auch so. “ Unter dem Jubel des Publikums proklamierte er Babette I. und Hans III. zu den neuen Oberhäuptern der Bechener Narren. „Ich bin davon überzeugt, die gute Stimmung des vergangenen Jahres geht eins zu eins weiter! “, ergänzte der Bürgermeister.

Neuer Prinz will jede Sekunde genießen

Der neue Prinz übernahm das Kommando und sagte: „Mir ist im Vorfeld empfohlen worden, jeden Augenblick zu genießen und authentisch zu bleiben.“ Dies setzte er sofort in die Tat um. Als Yogalehrer brachte er die Jecken im Saal dazu, still zu werden, auf ihren Atem zu hören und im Augenblick anzukommen. Dann stellte er das Motto des Prinzenpaars vor: „Einmal im Leben durch Bechen schweben“. Er erzählte von seiner ersten Begegnung mit den Bechener Eselchen, bei der sie gemeinsam das Spiel „Taco, Katze, Ziege, Käse, Pizza“ gespielt hatten. Im Saal sollten dann alle ganz schnell mitsprechen – gar nicht so einfach.

Zusammen mit seiner Frau Babette verlas er anschließend die elf Gebote, die neue närrische Gesetzeslage in Bechen, und beide präsentierten „Das Bergische Prinzenlied 2025“ im 850. Jubiläumsjahr Bechens – ein rockiger Hit, in dem es heißt: „Einmal im Leben durch Bechen schweben, mit dem Esel oder zu Fuß, dat is unser Muss“.

Dann kamen die Gratulanten auf die Bühne, als erstes der Pfarrer Kürtens, Harald Fischer, und der Bundestagsabgeordnete Hermann-Josef Tebroke. Danach ging die Proklamation, mit dem Newcomer am Karnevalshimmel „Djavid“ weiter, und die charmanteste Band im Kölner Karneval „Scharmörr“ präsentierte ihre Lieder, bevor die Prinzengarde der Karnevalsfreunde die Bühne eroberte. Es wurde eine lange Nacht. Ganz nach dem 11. Gebot der neuen Ordnung: „Der Abend endet erst, wenn wir alle zusammen Abschied feiern“.