Gesellschaftlicher KraftaktFür Klimaschutz in Kürten müssen alle mit anpacken
Kürten – Die große Nachbarstadt Bergisch Gladbach arbeitet noch an ihrem Klimaschutzkonzept, gemeinsam mit Verwaltung, den beiden Klimaschutzmanagerinnen, Bürgern und einem beauftragten Fachbüro. Ende des Jahres soll das Dokument voraussichtlich vorliegen.
Da sind die Kollegen aus Kürten schneller gewesen. Das Konzept der bergischen Gemeinde liegt bereits seit mehreren Monaten vor, jetzt wurde es vorgestellt. Die Vorgehensweise: Die beauftragten Energieberater berechneten anhand statistischer Angaben die momentanen Treibhausgasemissionen, sie ermittelten aktuelle Verbräuche und „Potenziale“ . Der Ausbau von Windkraft und Photovoltaik, Bioenergie und Solarthermie spielt dabei eine entscheidende Rolle, bis 2030 haben die Fachleute eine Steigerung um 40 Prozent angenommen.
Treibgas-Minderung um 63 Prozent
Sollten die Berechnungen eintreffen, würde die Gemeinde ihren Treibhausgas-Ausstoß um rund 63 Prozent gegenüber 1990 reduzieren, berichtete Planer Philipp Mihailovoc von der Beratungsfirma „Baum“. Die Bundesrepublik strebe 65 Prozent an, die Kommune komme diesem übergeordneten Ziel sehr nahe.
Wasser in den Wein gab es danach: Er habe nur Berechnungen vorgelegt, berichtete er den Politikern im Zukunftsausschuss, die das nur wenige Seiten starke Papier mehrmals hinterfragten. Er habe, als Auftrag der Gemeinde, nur die Potenzialberechnungen vorgenommen. Alles weitere müsse von der Verwaltung, von der Politik, von den Bürgern und von den Unternehmen kommen. Um die vorgestellten Ziele zu erreichen, sei in der Gemeinde Kürten ein gesellschaftlicher Kraftakt erforderlich.
Gemeinde Kürten muss neuen Auftrag erteilen
Die Ausgestaltung liege nun in Händen der Entscheider im Rathaus. Konkrete Vorschläge zu benennen, sei nicht vom Auftrag gedeckt. Das könne seine Agentur gerne in der Folge auch vornehmen, nur müsse dafür ein neuer Auftrag erteilt werden. Und in Anbetracht der Arbeit, die seine Agentur zu erledigen habe in Sachen Klimaschutz, sei in diesem Jahr nichts mehr vorstellbar, frühestens 2023.
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Die Politiker nahmen die Informationen mit in ihre Fraktionen, in der Hoffnung, dass die neue Kürtener Klimaschutzmanagerin Viviane Pape (halbe Stelle) Vorschläge für die Ausgestaltung vorlegt. Auch der Sprecher der IG Klima Kürten, Patrick Walraf, saß bei der Präsentation im Zuschauerraum und machte sich Notizen. Die seit etwas mehr als ein Jahr aktive Bürgergruppe gilt als weiterer Hoffnungsträger, um Ideen vor Ort auszuarbeiten.