AboAbonnieren

Ärger um ErddeponieFreie Wähler befürchten Benachteiligung von Firmen

Lesezeit 2 Minuten

Das vorgesehene Gelände für die Erweiterung der Erddeponie Herrscherthal.

Kürten – In Kürten wird die Erddeponie im Herrscherthal zum Thema. Die Freien Wähler/BfB haben für die Sitzung des Planungsausschusses an diesem Mittwoch um eine Beratung gebeten. Insbesondere soll darüber diskutiert werden, welche Tiefbauunternehmer auf dem Gelände ihren Erdaushub abkippen dürfen und welche nicht.

Bislang sind es diejenigen zwölf Tiefbauer, die Anteile an der Bergischen Erddeponiebetriebe GmbH (BEB, Eigentümerin) halten, etwa 3,1 Prozent pro Firma. 51 Prozent besitzt die Reloga Holding, eine Tochter von Stadt Leverkusen und Bergischem Abfallwirtschaftsverband (BAV). Der BAV ist der öffentlich-rechtliche Zweckverband der Kreise Rhein-Berg und Oberberg für den Entsorgungsbereich.

Tiefbauer beklagten sich

Die Freien Wähler berichten über mehrere Schreiben von Tiefbauern, die sich darüber beklagten, die Erddeponie nicht nutzen zu dürfen. Sie müssten deutliche längere Wege als ihre Mitbewerber zu einer Kippstelle fahren, was zu höheren Kosten führe. Befürchtet wird von den Freien Wählern eine Verdrängung. Flankierend hat sich ein Unternehmer ans Rathaus gewandt, der über die aus seiner Sicht bestehende „Monopolstellung“ der in der BEB angeschlossenen Konkurrenten klagt. Es sei nicht nachvollziehbar, dass unter Beteiligung der öffentlichen Hand eine private Abkippstelle entstanden sei. Boden aus Kürten müsse dafür teils bis Bonn und an den Niederrhein transportiert werden.

Das könnte Sie auch interessieren:

Bei der absehbaren Schließung der Erddeponie am Lüderich in Overath werde sich dieses Problem verschärfen. Der Antragsteller beantragt eine Öffnung der Deponie im Herrscherthal, einen Ausbau oder eine zusätzliche Deponie an anderer Stelle im Gemeindegebiet. Dem für 2017 veröffentlichten Geschäftsbericht der BEB ist zu entnehmen, dass der im April 2015 aufgenommene Deponiebetrieb „bis mindestens 2021 ausgelegt“ ist. Nach Volllaufen des etwa drei Hektar großen Geländes soll es rekultiviert werden.

In der Planungsphase hatte es in Kürten erhebliche Widerstände gegen den Bau einer großen Erddeponie gegeben, unter anderem wegen des zu erwarteten Verkehrsaufkommens durch schwere Kipplaster. Deponiepläne im Dorf Unterkalsbach hatte die BEB darauf fallengelassen und die relativ kleine Deponie im Herrscherthal mit einem Volumen von 84 000 Kubikmetern realisiert. Der Deponiebetrieb im Herrscherthal wird von einem ortsansässigen Tiefbauer organisiert.